Wer den Job verliert, versteht oft nicht, warum es ihn trifft. Wie positioniert man sich am neuen Ort besser?

Im Bankensektor werden massiv Stellen abgebaut. Wen trifft's  und warum? Viele Entlassungsentscheide sind nur schwer nachzuvollziehen – vor allem für die Betroffenen? Was können sie daraus lernen, um die Ausgangslage verbessern und sich künftig strategisch besser zu positionieren?

Die nächste Reorganisation kommt bestimmt

Netzwerke werden häufig negativ und als «Filz» dargestellt.  In jedem grossen Unternehmen ist ihr Aufbau jedoch eine Kompetenz, die unabdingbar ist. Nur Personen, die vom ersten Tag an in der Lage sind, Beziehungen aufzubauen, überleben die nächste Reorganisation, die aus Erfahrung innert sechs Monaten zu erwarten ist.

Gute Leistungen und Fachkompetenz sind die Basis zum Erfolg. Sie genügen jedoch nicht, falls das Umfeld sie nicht wahrnimmt. Das Einbinden von Kollegen und vor allem Vorgesetzten sichert die Visibilität der Leistungen oder auch der unternehmerischen Einstellung.

Kommt der Vorgesetzte in die auch für ihn äusserst unangenehme Lage, Mitarbeiter entlassen zu müssen, will er sich keine Blösse geben und seinerseits gegenüber seinen Vorgesetzten beweisen, dass er der Richtige ist. Er setzt damit auf Mitarbeitende, die er und auch seine Vorgesetzten kennen und von denen alle annehmen, dass sie einen guten Job machen. Und dies sind in der Regel nicht die stillen Fachspezialisten, von denen niemand so recht weis, was sie tun. Sie sind damit besonders gefährdet, wenn die Entlassungswelle heranrollt.

Netzwerkfähigkeit heisst  auch, dass man sich nicht nur im eigenen Unternehmen bewegen darf, sondern auch innerhalb der Branche Kontakte und Beziehungen aufbauen muss. Wechselt der Vorgesetzte das Unternehmen, kann ein Netzwerk wegbrechen.  Wer innerhalb der Industrie auf Vertrauenspersonen zählen kann, erhöht seine Überlebenschancen.

Ulrich K. Fehlmann
Partner
ODGERS BERNDTSON

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