Die «Hypi» Lenzburg wandelt sich von einer traditionellen Bank zu einem digitalisierten Finanzdienstleister und möchte dabei auch eine moderne Arbeitswelt vorleben, sagt CEO Marianne Wildi im Interview mit finews.ch.


Frau Wildi, Sie erweitern bei der Hypothekarbank Lenzburg die Geschäftsleitung von vier auf sechs Mitglieder mit entsprechenden Bereichen. Für eine Regionalbank scheint dies eine eher komplexe Struktur zu sein.

Der Eindruck täuscht etwas. Die entsprechenden Geschäftsbereiche existierten bereits vorher. Wir haben alle heutigen Bereichsleiter in die Geschäftsleitung berufen, was deren Verantwortlichkeit und die jeweilige Relevanz der Bereiche für die Bank als Ganzes widerspiegelt.

Insofern ist die Erweiterung ein Bekenntnis zu unserer Strategie, uns von einer traditionellen Bank zu einem breit aufgestellten Finanzdienstleister zu entwickeln, aber auch zu neuen Führungsmodellen im Zeichen der Digitalisierung.

Sechs Mitglieder in der Geschäftsleitung: Da dauert die Entscheidungsfindung länger.

Nein, das Gegenteil ist der Fall. Die Entscheidungswege bleiben kurz, und Projekte lassen sich rascher umsetzen, da im neuen GL-Team alle relevanten Entscheidungsträger präsent sind. Ich möchte die Erweiterung in den Kontext der sich wandelnden und modernen Arbeitswelt stellen, in der Hierarchien flacher sind und ein kooperativer «Spirit» herrscht.

«Wir möchten eine moderne Arbeitswelt vorleben»

Mit der Erweiterung der Geschäftsleitung haben wir weniger Entscheidungsstufen. Als Hypothekarbank Lenzburg, die sich von einer traditionellen Bank zu einem digitalisierten Finanzdienstleister transformiert, möchten wir eine moderne Arbeitswelt vorleben. Flache Hierarchien sind für alle Beteiligten motivierender und insbesondere auch für junge Arbeitnehmer attraktiver.

Einigen Geschäftsleitungsmitgliedern wie Sascha Hostettler werden mit der Aufteilung neue Kompetenzen zugeteilt. Die Abteilung Unternehmenskunden wechselt jedoch.

Ja, das trifft zu. Gemeinsam haben wir die Aufgaben und Funktionen zugeteilt, und die neue Struktur ist ein Spiegel unserer erweiterten Geschäftsfelder. Sascha Hostettler leitet neu den Bereich Marktleistungen, in diesem Bereich betreuen wir beispielsweise die Kundenbeziehungen mit Unternehmen mit Blockchain-Bezug sowie die neue Abteilung digitale Transformation.

«Unser Kernbankensystem Finstar wächst zu einem firmenübergreifenden Ökosystem heran»

Dem Bereich Privat- und Firmenkunden, dem Roger Brechbühler vorsteht, wird die Abteilung Private Banking zugeordnet, und natürlich sollen hier die neuen digitalen und mobilen Vertriebsformen eingesetzt werden. Im Bereich Informatik verfolgen wir einen Open-Banking-Ansatz und kooperieren mit Fintech-Unternehmen. Dadurch wächst unser Kernbankensystem Finstar zu einem firmenübergreifenden digitalen Ökosystem heran.

Die Hypi Lenzburg öffnet nun in Zürich einen Standort. Warum braucht es diesen?

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