Das Zürcher Investmenthaus hat seine Anlage-App Volt überarbeitet. Nun können auch Kunden mit kleinerem Vermögen eine persönliche Beratung beanspruchen – das ist dringend erwünscht, wie Vontobel herausgefunden hat.

Vontobel hat die vollautomatisierten Anlage-App Volt zu einem Hybriden umgebaut. Wie das Investmenthaus am Donnerstag mitteilte, können Nutzer ab einem empfohlenen investierbaren Vermögen von 25’000 auf die verschiedenen Volt-Angebote zugreifen und dabei auch eine persönliche Beratung mit einem erfahrenen Investmentberater in Anspruch nehmen. Diese erfolgt allerdings über den Digital-Kanal.

«Volt by Vontobel», wie die App nun genannt wird, wurde im Jahr 2019 lanciert. Wie auch finews.ch berichtete, hatte Vontobel damals schon unter vermögenden «Affluent»-Kunden eine neue Klientel gesucht. Diese haben normalerweise keinen Zugang zum Private Banking der Gruppe, obschon die Kriterien seither flexibler geworden sind. Anlässlich der erstmaligen Lancierung war ein digitales «Onboarding» schon ab 10'000 Franken möglich gewesen; beim Start hatte unter anderem die Preisgestaltung der App zu reden gegeben.

Angebote erweitert

Die sinnvolle Mindestsumme ist nun augenscheinlich angehoben worden, während im Gegenzug auch die Produkte-Palette erweitert worden ist. Je nach persönlichen Bedürfnissen besteht die Wahl zwischen einem von Experten zusammengestellten Portfolio, angepasst auf die individuellen Bedürfnisse, oder eine individuelle Zusammenstellung des eigenen Portfolios. Mit «Volt 3a» wird zudem eine Lösung für die private Vorsorge geboten, und mit «Volt trade» soll bald ein weiteres Angebot für die anspruchsvolle Kundschaft starten.

«Wir haben uns in den vergangenen drei Jahren intensiv mit den Bedürfnissen der Affluent-Kunden auseinandergesetzt», sagt Toby Triebel anlässlich der Neulancierung im Gespräch mit finews.ch-TV (siehe Video unten). Dazu liess der Leiter Digital Investing von Vontobel schweizweit rund 1’000 solche Kunden zu ihren Wünschen befragen. Man habe festgestellt, dass zwei Drittel eine persönliche Beratung beim Investieren wünschten und rein digitalen Lösungen nicht voll vertrauten. «Nach wie vor möchten sie Entscheidungen selbst treffen», berichtet Triebel über das Ergebnis der Umfrage.

«Sie landen bestenfalls im Call-Center»

Derweil beobachtet der Vontobel-Manager, das Affluent-Kunden von der Branche zunehmend dem Retail-Segment zugeschlagen werden. Mit ihren Ansprüchen, die wesentlich jenen von Private-Banking-Kunden glichen, würden sie mit dieser Zuteilung aber zwischen «Stuhl und Bank» fallen, wie Triebel es ausdrückt. «Im besten Fall haben sie dann noch Zugang zu einem Call-Center.»

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