Jordan Belfort hat als Penny-Stock-Broker 1'500 Anleger über den Tisch gezogen. Der begnadete Verkäufer alias «Wolf of Wall Street» schuldet heute den Betrogenen knapp 100 Millionen Dollar. Doch er zahlt nicht.

Jordan Belfort, mit dem finews.ch anlässlich seines Auftritts in der Schweiz vor über einem Jahr ein exklusives Interview führte, strapaziert die Geduld der US-Justiz. Die Nachrichtenagentur «Bloomberg» schreibt, die Staatsanwälte halten ihn nicht nur für einen verurteilten Verbrecher, sondern auch für eine Art Witz – und sie fordern nun ultimativ, dass er seine Schulden bezahlt.

Belfort, von Leonardo DiCaprio im Hollywood-Streifen «Wolf of Wall Street» gespielt, war im Jahr 2003 wegen Anlagebetrug verurteilt worden. Er hatte als Penny-Stock-Broker die Kundschaft seiner New Yorker Finanzbude Stratton Oakmont Inc. reihenweise über den Tisch gezogen. 1'500 Kunden verloren über 200 Millionen Dollar.

Richterin beklagt sich

Sein Verkaufstalent und seine neue Berühmtheit nutzt Jordan nun, um mit Motivationsseminaren Geld zu machen. Der «Wolf of Wall Street» sollte gemäss Urteil zudem über 110 Millionen Dollar an Wiedergutmachung und Strafe bezahlen. Doch davon schuldet er noch heute 97 Millionen Dollar.

Diese Woche beklagte sich die New Yorker Richterin Ann Donnelly an einer Anhörung über die schlechte Zahlungsmoral Belforts, der, wie finews.ch sich an seinem Wohnsitz in Kalifornien vergewissern konnte, einen ansprechenden Lebensstil führt.

Belforts Ziel: Mehr zurückgeben

«Es scheint, er hat genügend auf der hohen Kante», sagte Donnelly. Die Staatsanwälte sollten ihn bezüglich seiner Einkommenssituation befragen. Belforts Anwälte versuchen derweil mit allerlei juristischen Tricks und Kniffen, seine Einnahmen aus der Redner-Tournee und seiner Bücher zu schützen.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Belfort seit seiner Entlassung aus dem Gefängnis über 9 Millionen Dollar verdient hat und praktisch nichts davon abgab.  Belfort selber hofft, mit seinen Motivationsseminaren weit über 100 Millionen Dollar einzunehmen. «Wenn ich allen ihr Geld zurückbezahlt habe, glauben Sie mir, ich werde mich viel besser fühlen», sagte er vor einiger Zeit. «Mein Ziel ist es, mehr zurückzugeben. Das ist die nachhaltige Form von Erfolg.»

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