Die Pandemie leistet der Überwachung Vorschub. Auf die Rückkehrer an den Arbeitsplatz warten allerlei unheimliche Systeme – vier Beispiele aus dem Ausland.

Mit der schrittweisen Aufhebung des Lockdowns in der Schweiz und im nahen Ausland beginnt das Kopfzerbrechen für die Chefs. Wie ist die Rückkehr der Angestellten zu organisieren, wie können Produktivität und Gesundheit der Belegschaft gleichermassen hoch gehalten werden?

Gemäss einer aktuellen Umfrage der Beratungsfirma Pricewaterhouse Coopers (PWC) bei 867 Finanzchefs in 24 Ländern sind 70 Prozent der Manager zuversichtlich, dass ihre Firmen dem Personal eine sicheres Arbeitsumfeld bieten können. Bedenklich ist indes: jeder fünfte Befragte will Überwachungs- und Tracking-Technologien testen, um diese Sicherheit zu gewährleisten.

Folgende unheimliche Systeme sind dabei schon in Einsatz oder werden getestet, wie die Agentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) recherchierte:

1. Abstand-Buzzer

Romware Covid Radius Bracelet heisst das Armband, das etwa Arbeiter in britischen Werken von Tata Steel bereits tragen. Es beginnt zu piepen, wenn eine andere Person den Sicherheitsabstand für eine Ansteckung mit dem Coronavirus überschreitet (siehe Bilder unten und oben). Andere Abstandsmesser lassen sich an Umhängebändern um den Hals tragen, ähnlich den Personalausweisen und Zutritts-Badges, die in Konzernen sowieso gang und gäbe sind.

Gadgets 502

(Bild: Romware)

2. Masken-Messer

Die Firma Herta Security im spanischen Barcelona hat eine Erkennungssoftware entwickelt, die sowohl Gesichter wie auch Masken wahrnehmen kann (siehe Bild unten). Das System soll an Büroeingängen zum Einsatz gelangen und Türen ohne Berührung öffnen – oder geschlossen halten, wenn jemand seine Maske nicht trägt.

Gadgets 501

(Bild: Herta Security)

3. Fieber filmen

Auf einige Nachfrage stossen dem Bericht zufolge Wärmebild-Kameras, mit denen das Personal aus der Ferne auf Fieber untersucht werden kann. Fällt der Corona-Reisebann in den nächsten Wochen, sind solche Systeme wohl auf Schritt und Tritt anzutreffen: Der Londoner Flughafen Heathrow wie auch das Pariser Pendant Charles de Gaulle testen die Kameras derzeit.

4. Menschenmengen laserscharf trennen

An viel frequentierten Plätzen geraten Laser zum Einsatz: Sie messen die Bewegung der Menschenmengen und die Abstände zwischen Einzelpersonen. In Spanien, Frankreich und Israel sind solche Systeme bald anzutreffen – allerdings weniger in Banken, sondern eher im öffentlichen Verkehr oder in Einkaufszentren.

Während Manager mit der Sicherheit argumentieren, begeben sie sich mit dem Einsatz solcher Überwachungsgerätschaften auf eine juristische Gratwanderung. Die Coronakrise hat die Debatte um die Privatsphäre und den Datenschutz enorm angefacht. Zumindest auf EU-Gebiet drohen auch saftige Strafen. Firmen, die dort Datenschutz-Vorschriften verletzen, können mit bis zu 4 Prozent ihrer weltweiten Jahreseinnahmen gebüsst werden.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.66%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.49%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.26%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.15%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.44%
pixel