Früher oder später arbeitet man mit einer Person zusammen, die man aus tiefstem Herzen hasst. Wer selber kein Ränkeschmied ist, sollte sich folgende Verhaltensregeln merken.

Da helfen all die schönen neuen Arbeitswelten mit Mitarbeiter-Lounges und Yogaräumen wenig: Die auch in der Finanzbranche allgegenwärtigen Grossraumbüros bringen es mit sich, dass eine Vielzahl Mitarbeitende eng aufeinandersitzt.

Zieht man in Betracht, dass die Kollegen meist wegen ihrer Befähigung zum Job und nicht wegen ihrer Sozialkompetenz ausgewählt worden sind, und wird das ganze mit einer guten Prise Stress gewürzt, herrschen auf den Abteilungen schnell einmal Zustände wie in der Fantasy-Serie «Game of Thrones».

Anders gesagt – früher oder später arbeitet man mit einer Person zusammen, die man aus tiefstem Herzen hasst.

Baseball und Kryptonit

Das Problem: Ist man nicht selber ein neuer Machiavelli, dann müssen Strategien her, wie mit solchen Erzfeinden umzugehen ist. Der amerikanische Wissenschafter und Autor Robert Sutton hat dazu im Buch «The Asshole Survival Guide» ein umfassendes Regelwerk verfasst – und der Agentur «Bloomberg» einige Müsterchen daraus preisgegeben.

  • Der Realitätscheck: Wer sich von Vorgesetzten oder Kollegen schlecht behandelt fühlt, sollte diese Erfahrung mit Vertrauten oder Freunden teilen. Sie können rasch beurteilen, ob das «Arschloch» nur in der eigenen Einbildung existiert.
  • Die Baseball-Regel: Im amerikanischen Ballspiel hat einer drei Fehlschläge zugute, bevor er «out» ist und aus dem Spiel fällt. Die selbe Regel können sie bei Kränkungen und sonstigen Übertretungen von Kollegen verwenden – wiederholen sich diese dreimal, steckt ein Muster dahinter, dass angesprochen werden muss.
  • Die Kryptonit-Methode: Sogar Superman wird schwach, wenn er mit dem Element seines Heimatplaneten in Kontakt gerät. Dasselbe gilt im Umgang mit Feinden bei der Arbeit. Sitzungen so früh wie möglich verlassen oder Mails spärlich beantworten ist eine Strategie, die in der täglichen Praxis relativ einfach anzuwenden ist.
  • Die Zeitreise: Wird man schlecht behandelt, kann sich aber aus verschiedenen Gründen nicht zur Wehr setzen, nützt ein Gedankentrick. Man stellt sich dabei einen Zeitpunkt in der Zukunft vor, indem das ganze überstanden ist und für den es sich durchzuhalten lohnt.
  • Wenn alles nichts hilft: Kündigen oder sich versetzen lassen. Zuweilen ist das der einzige Weg, das Heft wieder in die Hand zu bekommen und seine Selbstachtung zurückzugewinnen.