Wenn Risiken nicht konsequent erkannt und professionell gemanagt werden, können massive finanzielle Verluste und Reputationsschäden eintreten, warnt AZEK-Chef Andreas Jacobs auf finews.ch.

Von Andreas Jacobs, CEO Ausbildungszentrum AZEK und SFAA (Swiss Financial Analysts Association)

Die wachsende Automatisierung hilft, die benötigten Informationen rascher zur Verfügung zu stellen. Immer mehr werden auch nicht rein repetitive Prozesse automatisiert und können schneller durchlaufen werden. Die Fachleute in der Abwicklung konzentrieren sich denn auch verstärkt auf Spezialfälle und Ausnahmen.

Für alle Transaktionen, ob automatisiert oder manuell abgewickelt, muss die Konformität mit den geltenden Vorschriften sichergestellt werden. Diese Aufgabe ist umso anspruchsvoller, je komplexer die Prozesse sind. Denn neben dem Verständnis für die einzelnen Abläufe sind auch Abhängigkeiten zwischen den Prozessen und verschiedenen Abteilungen zu berücksichtigen. Nur so gelingt es, die damit verbundenen operationellen Risiken im Griff zu behalten.

Ungenügendes Risikomanagement hat Folgen

Wenn diese Risiken nicht konsequent erkannt und professionell gemanagt werden, können massive finanzielle Verluste und Reputationsschäden eintreten. Die besten Deals der Frontabteilungen nützen nichts, wenn es bei der Abwicklung und Kontrolle hapert.

Schon das Fehlverhalten einer einzelnen Person genügt. Der riesige Handelsverlust von zwei Milliarden Franken der UBS im Jahr 2011 geht auf die Aktivitäten eines einzigen Händlers zurück.

Massive Geldabflüsse

Für ihr Fehlverhalten im Libor- und Deviskenkurshandel durch einzelne Händler mussten Banken sehr hohe Bussen zahlen. Jüngstes Beispiel ist der Schweizer Asset Manager GAM. Die Suspendierung eines Investment-Managers wegen Nichteinhalten von Regeln führte zu massiven Geldabflüssen und schliesslich zum Abgang des CEO.

Die meisten Finanzinstitute haben aber das Management ihrer operationellen Risiken in den letzten Jahren deutlich verbessert. Dennoch bleibt das Risikomanagement eine grosse Herausforderung. Durch den raschen Wandel mit neuen Produkten und regulatorischen Anpassungen sind laufend neue Prozesse zu integrieren und bestehende Prozesse sowie die Kontrollen zu überprüfen.

Viele dieser Schritte werden mittlerweile maschinell ausgeführt und unterstützen die Fachleute im Aufspüren von Schwachstellen.

Aus- und Weiterbildung als Schlüssel zum Erfolg

Die Fachleute im Bereich Operations sind in diesem Umfeld gefordert. Sie müssen die Zusammenhänge verstehen, um die Bedürfnisse der Frontleute und ihrer Kunden wiederum zu verstehen und umzusetzen. Dazu gehört auch die Integration neuer Produkte und Prozesse.

Die Aus- und Weiterbildung der Fachleute ist der Schlüssel zum Erfolg. Kompetente, gut ausgebildete Fachleute können ihren Bereich optimieren und sowohl die erwarteten wie die unerwarteten Risiken im Griff behalten.


Als führende Anbieterin von Finanzausbildungen engagiert sich die AZEK für die Aus- und Weiterbildung von Finanzfachleuten in allen Bereichen. Mit einer Aufteilung der Lehrgänge begegnet sie den sich verändernden Anforderungen. Der Grundlagenteil wird neu mit einem eidgenössischen Fachausweis abgeschlossen. Er berechtigt die Absolventen zur weiterführenden Ausbildung auf Diplomstufe.

Dabei wurde auch die Durchlässigkeit erhöht. Das gilt nicht nur für die Ausbildungen im Bereich Finanzmarkt-Operationen. So können Inhaber der SAQ Personenzertifizierung für Kundenberater jetzt direkt in die Diplomausbildung für Wealth Manager einsteigen. Neben den klassischen Lehrgängen in Finanzanalyse und Vermögensverwaltung bietet das Institut seit 2013 eine berufsbegleitende Ausbildung für Fachleute in Operations, Risk Management, IT und Compliance mit einem eidgenössischen Diplom.