ING Investment Management glänzt derzeit mit europäischen Hochzinsanleihen. Sjors Haverkamp erklärt, warum auch in Zukunft attraktive Renditen erwartet werden dürfen.

ING Investment Management setzt in der derzeitigen Marktsituation auf High-Yield.

Die Entwicklung spreche dabei besonders für europäische Hochzinsanleihen, sagt Alfonso Papa, CEO von ING Investment Management Schweiz: «Der Verschuldungsgrad der Unternehmen ging zurück, während die Cash-Positionen sich erhöht haben.» Zudem werde weiterhin ein hohes Emissionsvolumen erwartet, sagt Alfonso Papa weiter.

Sjors Haverkamp (Bild), Fondsmanager des ING (L) Renta Fund Europe High Yield, erklärt weiter, warum  europäische Hochzinsanleihen derzeit attraktiv sind:

Herr Haverkamp, Sie sprechen sich für europäische Hochzinsanleihen aus. Warum?

Die Ausfallraten bei europäischen High Yields sind derzeit auf unter zwei Prozent gesunken. Im Jahr 2009 lag dieser Wert noch bei zehn Prozent. Ein Grossteil der Unternehmen aus dem Hochzinsbereich, in Europa etwa 70 Prozent, werden zudem mit «BB» bewertet. Das Emissionsvolumen europäischer Anleihen hat 2013 mit 80 Milliarden Euro ein Rekordhoch erklommen. In den Jahren 2011 und 2012 waren es jeweils nur 40 Milliarden Euro.


«Der Markt ist nicht überhitzt»


Auch 2014 dürfte das Emissionsvolumen hoch bleiben, denn Firmen können weiterhin zu vergleichsweise niedrigen Zinsen den Kapitalmarkt anzapfen.

Könnte man den Markt bei diesen Zahlen nicht bereits als überhitzt bezeichnen?

Nein. Der High-Yield-Markt ist nicht überhitzt, und im aktuellen Niedrigzinsumfeld bietet er weiterhin attraktive Renditen. Hochzinsanleihen aus Europa erreichen derzeit durchschnittlich 4,4 Prozent, Das ist deutlich mehr als Staatsanleihen oder Investment-Grade-Bonds, die im Schnitt zwei Prozent Rendite liefern.


«Fondsmanager sind sorgfältig auszuwählen»


Investoren sollten im Hochzinsbereich allerdings sorgfältig einen Fondsmanager auswählen, der eine stabile Erfolgsbilanz vorweisen kann.

Wie gelingt es Ihnen, in diesem Umfeld zusätzliches Alpha zu generieren?

Wir kombinieren eine aktive, konzentrierte und auf Bottom-up-Einzelwert-Auswahl basierende Strategie mit einem soliden Risikomanagement. Wir profitieren von Bewertungsineffizienzen, die sich aus der Illiquidität am Markt und den begrenzten fundamentalen Analysekompetenzen der Marktteilnehmer ergeben.

Diese Ineffizienzen lassen sich durch eigene Analysen nutzen, indem beispielsweise Titel mit sich verbessernden Anlageargumenten identifiziert werden. Als weitere Alpha-Quelle dient die Top-down-Positionierung durch eine aktive Asset- und Rating-Allokation sowie die Auswahl der Sektoren.


«Debitorenausfälle haben höchste Priorität»


Womit sichern Sie sich gegen Risiken ab?

Beim Risikomanagement hat die Vermeidung von Debitorenausfällen höchste Priorität. Die Kredit-Fundamentaldaten der Emittenten werden fortlaufend überwacht, um Signale, die auf eine Verschlechterung des Kreditprofils hinweisen könnten, frühzeitig aufzuspüren.