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Dass manche Investoren Private Equity eher zögerlich – wenn überhaupt – in ihr Portfolio integrieren, liegt oft daran, dass diese Anlageklasse als undurchsichtig gilt. Doch stimmt das?

Lassen Sie uns einige wichtige Punkte im Bereich Private Equity (PE) betrachten, die häufig missverstanden werden.

1. Private Equity umfasst mehr als nur Buyouts

Eine verbreitete Fehlannahme ist, dass PE nur für Buyouts steht, bei denen ein Konsortium von Partnern Kapital einsammelt, um etablierte Unternehmen zu kaufen, ihren Wert zu steigern und sie später gewinnbringend zu verkaufen.

Neben Buyouts umfasst PE aber auch die beiden Kategorien Venture- und Wachstumskapital. Risikokapitalinvestitionen konzentrieren sich in der Regel auf Investitionen in mehrere Unternehmen, welche sich in der Anfangsphase befinden. Hier stehen auf Wachstum ausgerichtete Player im Fokus, die das Potenzial haben, bestehende Branchen nachhaltig zu verändern.

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Wachstumsinvestitionen hingegen sind zwischen Venture Capital und Buyouts angesiedelt. Ziel sind Minderheitsbeteiligungen an wachsenden Unternehmen, welche vor einem eventuellen Exit noch Raum haben, zu expandieren.

2. Ihr zugesagtes Kapital ist nicht komplett im Voraus fällig

Potenzielle Investoren lassen sich oft von den relativ hohen Mindestbeträgen abschrecken, die für eine PE-Investition erforderlich sind. PE-Firmen fordern den vollen Betrag allerdings nicht gleich zu Beginn ein. Vielmehr rufen sie die Mittel ganz nach Bedarf während der gesamten Investitionsphase des Fonds ab.

Diese Kapitalabrufe, auch Drawdowns genannt, erfolgen bei sich bietenden Investitionsgelegenheiten und erstrecken sich in der Regel über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Die von Ihnen zugesagten Beträge werden folglich über den gesamten Anlagezeitraum hinweg abgerufen und sind nicht sofort bei Unterzeichnung fällig.

Die Tatsache, dass die ersten Ausschüttungen aus den zugrundeliegenden Fonds in der Regel wenige Jahre nach der Erstinvestition erfolgen, mildert diesen Prozess weiter ab: Meistens werden daher nicht 100 Prozent des zugesagten Kapitals vom Investor abgerufen, da ein Teil der frühen Ausschüttungen genommen wird, um zukünftige Kapitalabrufe zu finanzieren.

3. Fremdfinanzierung ist nicht mehr das Mass aller Dinge

Die relative Verschuldung ist in den letzten zwei Jahrzehnten erheblich zurückgegangen. Untersuchungen zeigen, dass der durchschnittliche Verschuldungsgrad – ein Mass für die Höhe des Fremdkapitals im Verhältnis zum zugrunde liegenden Unternehmenswert – bei PE-Investitionen aus dem Jahr 2020 15 Prozentpunkte unter dem Niveau vergleichbarer Transaktionen aus dem Jahr 2005 lag.1

Zudem sind PE-Manager bei ihren Investitionen heute viel aktiver und konzentrieren sich auf die operative Wertschöpfung anstatt mithilfe von Fremdkapital die Performance zu steigern.2 Die Veräusserung nicht zum Kerngeschäft gehörender Bereiche, die Diversifizierung der Angebotspalette oder die Steigerung der Supply-Chain-Effizienz sind typische Merkmale dieser strategischen Ausrichtung.

4. Die Performance wird langfristig gemessen

Um einen Manager einer gründlichen Due Diligence unterziehen zu können, muss man das Vintage Jahr des Fonds – das Jahr des ersten Investments – kennen. Zudem muss die interne Rendite – IRR (Internal Rate of Return) – mit einbezogen werden. Der IRR ist eine Kennzahl, welche es potenziellen Anlegern erlaubt, die relative Performance der Fonds oder Deals über verschiedene Vintages und Anlageklassen zu vergleichen. Die IRR deckt dabei den gesamten Lebenszyklus des Fonds ab, nicht nur das Jahr der Auflegung.

Die Auswertung dieser Metriken macht das Potenzial von PE in modernen Portfolios transparent. Nach Angaben von McKinsey liegt die gepoolte IRR der besten 25 Prozent aller PE-Fonds aus den Jahren 2008-2018 bei über 30 Prozent und damit deutlich über den Ergebnissen vergleichbarer Top-Performer anderer Assetklassen.3

5. Mehr Liquidität bei Private Equity

Traditionelle PE Investments setzen teils voraus, dass eingesetzte Kapital für ein Jahrzehnt dem GP zu überlassen, bevor man die volle Ausschüttung erhält.
Aber die Dinge ändern sich. So wird die Forderung nach Liquidität zunehmend durch sogenannte Sekundärfonds befriedigt. Diese sind darauf ausgerichtet, bestehende Unternehmensbeteiligungen von Investoren zu übernehmen, die früher aussteigen möchten, als es traditionell möglich wäre.

Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von veränderten Lebensumständen, bis hin zu dem Wunsch, das Kapital anderweitig im Portfolio einzusetzen. Nach Angaben von McKinsey sammelten PE-Sekundärfonds im Jahr 2020 fast 90 Milliarden Dollar ein, fast dreimal so viel wie 2019.4

  • Den gesamten Artikel lesen Sie im Moonfare-Blog. Dort erhalten Sie auch nützliche Tipps für Ihren Einstieg in Private-Equity-Märkte.

Quellen
1 investmentcouncil.org
2 media.iese.edu
mckinsey.com
mckinsey.com


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