Der Goldman-Sachs-Experte hat den Ruf als Daueroptimist. Was erwartet er für 2013 und 2014? Hier die Wachstums-Prognosen für die wichtigsten Länder.

Für das Wachstum der grössten Volkswirtschaft der Welt versprüht Jim O'Neill reichlich Optimismus. Der Chairman von Goldman Sachs Asset Management (GSAM) erwartet im kommenden Jahr für die USA ein Wachstum des Bruttoinlandprodukts von 2,3 Prozent, warnt aber gleichzeitig vor einem «Fiscal-Cliff-Schluckauf».

Für China befürchtet er einen Gegensatz zwischen dem zu erwartenden kurzfristigen wirtschaftlichen Aufschwung und der langfristigen Entwicklung. Die Wirtschaft im Reich der Mitte sei mit dem Übergang von einem investmentgetriebenen hin zu einem konsumorientiertem Wachstum konfrontiert, so der Experte.

Zuversicht auch für Europa

«Europa wird knapp an einer Rezession vorbeigehen», glaubt der Chairman von GSAM weiter. O'Neill rechnet für Europa mit einem mageren Wachstum von 0,2 Prozent. Trotzdem ist er zuversichtlich: «Mit der Ausnahme von Italien haben beinahe alle Länder innerhalb Europas einen finanziellen Fortschritt verzeichnen können».

Zudem hätten mit der Ausnahme von Italien auch die Lohnkosten eine Verbesserung erzielt, so O'Neill laut einem Investment-Outlook, den das Branchenportal «Business Insider» vorliegen hat.

Politische Massnahmen erforderlich

Für das in den Medien arg gebeutelte Japan erwartet O'Neill hingegen Potenzial für grosse Veränderungen und prophezeit Überraschungen sowohl in politischer als auch in wachstumsorientierter Hinsicht.

Das Land sei makroökonomisch in einer schwierigen Situation: Schleppendes Wachstum, Deflation, schwächere Exportwirtschaft sowie eine verzwickte steuerliche Situation – all dies lasse vermuten, dass entscheidende politische Massnahmen erforderlich seien, so Jim O'Neill.

Yen muss schwächer werden

Nur ein schwächerer Yen sowie ein glaubwürdiges und nachhaltiges Fiskal-Paket könnte das erneute Entgleiten der Wirtschaft in eine Rezession verhindern, und auch die Anleihenmärkte entwirren. Ohne derlei Massnahmen prophezeit er grössere Abwärtsrisiken für das japanische Wirtschaftswachstum.

gsam

 

• Und hier:

Wie geht's eigentlich den BRICs? Jim O'Neill über die Aussichten der Schwellenländer.

 

Eine Rede an der University of Surrey, 29. November 2012

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