Nähe zu den Vorgesetzten ist der Karriere in der Regel zuträglich. Eine Studie hat die «Annäherungsversuche» der Deutschschweizer untersucht – mit interessanten Resultaten.

Bei den Unternehmen stehen wieder die Weihnachtsessen an. Für Mitarbeitende eine Gelegenheit, die Vorgesetzten auf persönlicher Ebene besser kennenzulernen – und allenfalls etwas Werbung für sich selber zu machen. 

Und siehe da: Jeder Vierte von über 1'000 in der Deutschschweiz Befragten würde sich dazu gerne neben den Chef setzen. Dies ergab eine repräsentative Studie des Meinungsforschungsunternehmens Marketagent.com im Auftrag des sozialen Netzwerks Xing

Auffallend ist dabei, dass in jener Umfrage jeder Dritte der 35- bis 39-Jährigen die Nähe zum Vorgesetzten sucht. Klar: Dies ist das Alter, in dem üblicherweise die Weichen für eine Karriere gestellt werden. Die Nähe der Vorgesetzten meiden im Übrigen 12 Prozent der Befragten.

Reservierte Berner

Die Studie ging auch der Frage nach, ob sich Mitarbeiter ab und an zusammen mit dem Chef einen Feierabendtrunk genehmigen. Hier liegt die Quote bei 42 Prozent. Es zeigen sich aber deutliche Unterschiede in den Regionen. Demnach sind Berufstätige in der Ostschweiz mit 47 Prozent besonders aufgeschlossen.

Die Berner hingegen bilden mit 35 Prozent das Schlusslicht. Und: 28 Prozent der Befragten aus der Hauptstadtregion sagen sogar, dass sie ausserhalb der Arbeit selbst dann nicht mit ihrem Vorgesetzten etwas trinken gehen würden, wenn sie die Gelegenheit dazu hätten.

Auf das Einkommen kommt es an

Digital kommen sich Mitarbeiter und Chefs hingegen näher. So vernetzt sich fast jeder zweite mit seinem Vorgesetzten, derweil die andere Hälfte dies bewusst nicht tut. Hier liegt der Anteil der Frauen mit 57 Prozent deutlich höher, als bei den Männern mit 48 Prozent. 

Interessant: Je höher das Einkommen, desto eher vernetzen sich die Befragten mit ihren Vorgesetzten. So sind 39 Prozent der einkommensstärksten Gruppe mit ihrem Vorgesetzten über berufliche Netzwerke wie XING oder Linkedin verbunden und nur 19 Prozent über private Netzwerke wie Facebook. Einkommensschwächere Teilnehmer hingegen verbinden sich zu 13 Prozent über berufliche Netzwerke mit Vorgesetzten, halten aber zu 28 Prozent Kontakt über die privaten sozialen Netzwerke.