Stefano Coduri: Treue bis zum Untergang

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Als sich die Schweizer Privatbank EFG International im vergangenen Februar die Tessiner Privatbank BSI unter den Nagel riss, durfte man davon ausgehen, dass auch die Tage des damaligen BSI-Chefs Stefano Coduri gezählt waren. Im Mai trat er dann auch per sofort zurück, allerdings aus einem anderen Grund: Im Betrugsskandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB hatte die BSI schwer gegen die Geldwäscherei-Bestimmungen und das Gewährserfordernis verstossen.

Mit dem Schicksal der BSI endet eine weitere Schweizer Bankengeschichte als Tragödie. Coduri absolvierte seine gesamte Laufbahn bei der Tessiner Bank, zu der er 1989 stiess und im Jahr 2004 in die Generaldirektion aufstieg.

Barend Fruithof: Raus aus der Komfort-Zone

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Er stiess im Herbst 2015 zur Julius-Bär-Gruppe, wo er die Leitung des Schweizer Geschäfts übernahm. Aber so richtig los legte der polyvalente Banker Barend Fruithof erst 2016. Allerdings nicht für allzu lange. Denn genauso überraschend wie er zu den «Bären» gekommen war, gab er im Juli seinen Abgang bekannt. Mit seinem direkten und fordernden Naturell hatte er nicht nur einige alteingesessene Private Banker aus der Komfort-Zone vertrieben, sondern auch einige Kunden etwas nervös gemacht.

Bei Julius-Bär-CEO Boris Collardi läuteten bald einmal die Alarmglocken, so dass er kurzerhand eine weitere Reorganisation vom Zaume riss, was wiederum ein geschickter Schachzug war, sich elegant von Fruithof zu verabschieden. Bereits spekuliert die Branche darüber, wo der quirlige Banker als Nächstes auftauchen wird – bei der Zürcher Kantonalbank, Raiffeisen und der Credit Suisse hat Fruithof bereits gearbeitet.

Lukas Gähwiler: Abgang ohne Plattitüden

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Ihm hätte man sozusagen alles zugetraut, nur das nicht: Im Mai gab Lukas Gähwiler bekannt, nach sechs Jahren von seinem Posten als Schweiz-Chef der UBS zurückzutreten. Das überraschte gleich mehrfach, galt doch der Ostschweizer durchwegs als Sympathieträger und anerkannter Fachmann auf seinem Gebiet – nicht ohne Grund sahen ihn manche Branchenleute auch schon als Präsidenten der Schweizerischen Bankiervereinigung. Umso mehr gingen in der Folge die Spekulationen los, was der wahre Grund für Gähwilers Abgang – oder Absetzung? – gewesen war.

Dabei ist der Grund relativ trivial: Gähwiler wollte kürzer treten, um – und hier handelt es sich für einmal nicht um eine Platitüde – mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Der UBS bleibt er ohnehin erhalten, als Chairman für die Region Schweiz, wo er ausgewählte Kunden und Projekte weiter betreut. Gut möglich, vermutet finews.ch, dass man von diesem Banker in nächster Zeit nicht viel hören wird – aber gerade das ist Gähwilers Absicht.

Hanspeter Brunner: Von wegen Pensionierung

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Er hatte ganz Grosses vor: Hanspeter Brunner, Asien-Chef der Tessiner BSI, wollte das Institut zu einem Kompetenzzentrum für Wealth Management in Fernost machen, wie auch finews.ch berichtete. Und zwar in Zusammenarbeit mit der brasilianischen BTG-Pactual-Gruppe, zu der die BSI zwischenzeitlich gehörte, dann aber an die Schweizer Privatbank EFG International verkauft wurde – weil die BTG-Gruppe in Liquiditätsschwierigkeiten geraten war.

Dass alles nicht ganz so kam, hängt aber mit den betrügerischen Machenschaften rund um den malaysischen Staatsfonds 1MDB zusammen, bei denen die BSI (Asien) eine ganz wichtige Schaltstelle war. Längst ist der Bank die Lizenz für den weiteren Betrieb entzogen worden und zahlreiche Kaderleute müssen sich vor Gericht verantworten oder wurden bereits verurteilt.

Brunner gab im vergangenen März seinen Rücktritt bekannt; offiziell liess er sich pensionieren, doch recht eigentlich war er gar nicht mehr tragbar. Auch gegen ihn wird in Sachen 1MDB ermittelt, er darf Singapur, wo er stationiert ist, nicht verlassen.

Veit de Maddalena: Bloss keine Spekulationen

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Einen so prestigeträchtigen Job gibt man nicht so schnell auf. Darum überraschte auch die Ankündigung von Veit de Maddalena im vergangenen Mai, den CEO-Posten bei der Zürcher Rothschild Bank abzugeben. Das noble Institut bemühte sich dann auch gleich, jeglichen Spekulationen entgegen zu treten und erklärte, der abtretende Chef habe selber bereits vor zwei Jahren seinen Nachfolgeprozess angestossen.

De Maddalena, ein früherer Credit-Suisse-Banker, leitete die Bank während zehn Jahren. Dem Institut bleibt er verbunden, indem er seit Mitte 2016 als Executive Vice Chairman agiert und dabei ausgewählte Kunden und Projekte betreut. Sein Nachfolger heisst Laurent Gagnebin und ist der Sohn des bekannten Schweizer Bankiers George Gagnebin, wie finews.ch seinerzeit exklusiv meldete.

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