In der Elfenbeinküste gilt der ehemalige CEO der Credit Suisse als chancenreicher Präsidentschaftskandidat. An der US-Börse hingegen notieren die Aktien von Complete Solaria nahe ihres Allzeittiefs. Das Unternehmen hatte mit Thiams Spac-Gesellschaft fusioniert.

Am US-Aktienmarkt haben die Anleger in dieser Woche zwar eine Verschnaufpause eingelegt. Doch die Zinssenkung-Fantasie hat die Börsenbarometer in den letzten Wochen kräftig nach oben getrieben.

Auch in der Schweiz und anderswo zeigte der Börsentrend zuletzt kräftig aufwärts. Gold wiederum notiert knapp unter seinem Allzeithoch, und am Kryptomarkt ist der Bitcoin in diesem Jahr steil nach oben geschossen. Kurz: Die Anleger sind derzeit in bester Kauflaune.

Brutal abgestürzt

Dass die Börse aber keine Einbahnstrasse ist und sich so mancher Anleger mit seinen Engagements auch die Finger verbrennen kann, zeigen die Aktien des Solarunternehmens Complete Solaria. Die Papiere haben in diesem Jahr fast 90 Prozent an Wert verloren. Derzeit dümpeln sie bei einem Kurs von 1.16 Dollar. Damit notieren sie nur unwesentlich über ihrem Allzeittief.

Das an der US-Technologiebörse Nasdaq kotierte Solarunternehmen mag vielen Anlegern unbekannt sein, doch hinter dem Unternehmen steht mit Tidjane Thiam kein Geringerer als der ehemalige CEO der Credit Suisse (CS). Seine börsennotierte Blankoscheck-Firma «Freedom Acquisition I» fusionierte im vergangenen Juli mit Complete Solaria, wie finews.ch berichtete.

Nach dem offiziellen Börsengang unter dem Kürzel CSLR stürzte die Aktie allerdings von einem Tief zum nächsten. Zuletzt hatte das auf Solarmodule spezialisierte Unternehmen auch die Gewinnerwartungen der Anleger deutlich verfehlt.

Bald Präsident?

Mehr Erfolg als an der Börse hat der französisch-ivorische Manager dieser Tage dagegen in der Elfenbeinküste. Kürzlich kehrte Thiam zum ersten Mal seit fast 25 Jahren ins Land zurück, um für den Vorsitz der der Demokratischen Partei der Elfenbeinküste (PDCI) zu kandidieren. Er hat gute Chancen, die Wahlen am 16. Dezember zu gewinnen – und damit auch Kandidat der PDCI für die Präsidentschaftswahlen 2025 zu werden.