Das Family Office der deutschen Quandt-Dynastie will sich erstmals für Investoren öffnen. Interessant sind die Bedingungen, welche die Firma als Voraussetzungen für eine Beteiligung formuliert.

Die Harald Quandt Holding – also die HQ Holding der Familie Harald Quandt – will ihre Finanzdienstleister für Beteiligungen durch externe Geldgeber öffnen. Dies bedeute eine Zeitenwende im Quandt-Imperium, meldete das «Handelsblatt» (Artikel bezahlpflichtig) am Montag.

Bisher gehe es in den Gesprächen mit potenziellen Investoren um Minderheitspakete am Vermögensmanager HQ Asset Management und dem alternativen Investmentmanager HQ Capital, die unter dem Dach der HQ Holding gruppiert sind, hiess es weiter.

Grösse als Problem

Stefan Keitel, der CEO der HQ Holding, sagte der Zeitung: «Wir können uns vorstellen strategische Partnerschaften einzugehen, um unser Wachstum zu beschleunigen und nachhaltig abzustützen. Dies kann auch mit einer Beteiligung bei einzelnen Finanzdienstleistern einhergehen.»

Die HQ Asset Management habe von Beginn an das Problem eines zu geringen Startkapitals in den Produkten gehabt. «Um einen grösseren Kreis von institutionellen Investoren ansprechen zu können, benötigen wir mehr Produkt-Diversifikation und eben Startkapital», erläuterte der Chef der Vermögensverwaltung des milliardenschweren Familienzweigs von Harald Quandt.

Familie schiesst nicht automatisch Geld vor

Im Idealfall bringe der neue Partner Startkapital für die Fonds mit und stelle gleichzeitig seine Vertriebskraft zur Verfügung, hiess es zudem. Das Engagement könnte auch an eine Beteiligung gekoppelt sein. Vorstellbar sei zudem eine Beteiligung an der Dachgesellschaft HQ Holding, zitierte das Blatt informierte Finanzkreise.

Die Öffnung für externe Kapitalgeber ist auch ein Ergebnis des Generationswechsels in den Familienstämmen der Harald-Quandt-Dynastie. «Früher hat die Familie für die Kapitalausstattung der Produkte und Töchter gesorgt, doch das ändert sich schrittweise», verriet ein Insider obendrein gegenüber dem Blatt.

Unabhängigkeit ist Muss

Spannend sind die Anforderungen, die Keitel an die Zusammenarbeit stellt. «Wichtig ist für uns die DNA des Partners, seine Reputation muss zu uns passen. Und er muss unsere Unabhängigkeit und die Exklusivität für den Kunden garantieren. Es wäre absolut nicht akzeptabel für uns, in einem grossen Konzern die Unabhängigkeit zu verlieren.»

Die Milliardärsfamilie hatte unlängst ihre Finanzaktivitäten in dieser neuen Dachgesellschaft gebündelt, wie auch finews.ch berichtet hatte.

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