Die amerikanische Firma Hamilton Lane bietet seit rund 30 Jahren Investmentfonds und Separate Managed Accounts im Bereich der Privatmarktanlagen an. Jetzt setzt das US-Unternehmen stärker auf den europäischen Markt und will in der Schweiz wachsen.

In der Schweiz und in Europa ist Hamilton Lane bereits seit rund 20 Jahren aktiv. Bisher geschah das jedoch vor allen aus den USA heraus, mit Fokus auf grössere Institutionelle Kunden.

Mit neuen Büros und Mitarbeitenden soll sich das jetzt ändern. «Wir sind in Europa auf Wachstumskurs und wollen unseren Vertrieb in Zukunft auch weiter personell verstärken», sagt Ralph Aerni, Leiter Client Solutions EMEA, im Gespräch mit finews.ch.

Erst vor wenigen Wochen hat das Unternehmen ein Büro in Zug eröffnet. Neben Niederlassungsleiter Aerni, der seine Zeit zwischen der Schweiz und dem deutschen Standort in Frankfurt aufteilt, arbeitet dort auch Rainer Kobler (Bild unten) als Leiter Private Wealth Switzerland.

Präsenz als Schlüssel

Rainer Kobler 11

(Bild: Hamilton Lane)

Der Schwerpunkt bei den Wachstumsplänen liege auf der DACH-Region, also Deutschland, Österreich und der Schweiz, betont Aerni weiter. Aber auch Grossbritannien sei mit seinen kapitalstarken Versicherungen und Pensionskassen ein wichtiger Markt, ebenso wie Skandinavien.

Als Schlüssel zu neuen Kunden setzt das auf Privatmärkte spezialisierte Haus auf die persönliche Präsenz und direkten Kontakte. «Es ist sehr schwer, den Schweizer Markt von ausserhalb in Angriff zu nehmen», sagt Kobler, der sich insbesondere um die Kunden aus den Bereichen Privatbanken, Vermögensverwalter und Family Offices kümmert.

Bei den grossen international ausgerichteten Schweizer Kunden sei es kein Problem, als rein angelsächsischen Anbieter aufzutreten. Ab einer gewissen Grösse müsse man aber vor Ort präsent sein und auch in der Lage, etwa auf Schweizerdeutsch zu kommunizieren.

Ausgezeichnete Renditechancen

Das Interesse an Investitionen in Private Equity wachse auch bei kleineren Institutionellen Anlegern. «Die Anlageklasse hat in den vergangenen Jahren bewiesen, dass sie bei einem guten Risikoprofil ausgezeichnete Renditechancen bietet», sagte Aerni.

«Family Offices haben bereits in der Vergangenheit eher stärker auf Private Equity gesetzt als andere Investoren», fügt Kobler hinzu. «Aber wenn hier der Anteil am verwalteten Vermögen tendenziell zulegt, bedeutet das für uns eine gute Möglichkeit.»

Vorher bei Partners Group und UBS

Sowohl Aerni als auch Kobler stiessen im vergangenen Jahr zu Hamilton Lane. Kobler war zuvor sieben Jahre lang beim Zuger Vermögensverwalter Partners Group tätig. Sein Fokus liegt auf dem Vertrieb des Global Private Assets Fonds von Hamilton Lane. Aerni hat rund 20 Jahre Erfahrung im Privatmarktsegment und war davor unter anderem bei Vontobel und UBS.

Hamilton Lane hat den Hauptsitz in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania und ist an der Nasdaq kotiert. Das verwaltete und beaufsichtigte Vermögen beläuft sich auf rund 851 Milliarden Dollar (Stand Ende 2021). Der US-Markt hat dabei ein Gewicht von knapp 50 Prozent. Das Unternehmen beschäftigt weltweit in 19 Niederlassungen rund 520 Mitarbeitende.

Grösster Kapitalgeber

Mit rund 28 Milliarden Dollar pro Jahr sei man einer der grössten Kapitalgeber im Bereich der Privatmarkt Fonds, betont Aerni. Mit ihrem Produktangebot in der Schweiz steht das Unternehmen im Wettbewerb etwa mit der Schweizer Partners Group oder Blackrock.

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