Verwalter von privaten Grossvermögen konzentrieren sich bei ihrer Anlagetätigkeit stärker auf Private Equity. Gegenüber China werden sie jedoch zögerlicher, wie ein Marktbericht der UBS zeigt.

Family Offices stehen vor tiefgreifenden Veränderungen. Wie der dritten Ausgabe des UBS Global Family Office Report zu entnehmen ist, wagen sich die Verwalter von Investitionen und Nachfolgeplanungen für wohlhabende Familien oder Einzelpersonen weiter in die privaten Märkte vor.

So planen 29 Prozent der Family Offices ihre Investitionen in Private Equity in den nächsten fünf Jahren zulasten von festverzinslichen Wertpapieren der Industrieländer auszubauen. Bereits in den vergangenen Jahren stieg der Anteil von Private Equity bei den weltweit 221 befragten Kunden kontinuierlich auf zuletzt 21 Prozent im Jahr 2021.

Beliebte digitale Transformation

Private Equity ist bei Family Offices auf der ganzen Welt beliebt, weil diese Anlagekategorie ein breites Spektrum an Möglichkeiten und das Potenzial zu höheren Renditen bietet. Daneben wurden 32 Prozent des Anlagevermögens in Aktien investiert, 15 Prozent in festverzinsliche Wertpapiere, 12 Prozent in Immobilien und 2 Prozent in private Schuldtitel.

Von den Anlagethemen findet bei den Family Offices die digitale Transformation am meisten Anklang. Diese Anlagen umfassen E-Commerce, Daten, künstliche Intelligenz, die Cloud und Blockchain. Gut ein Drittel der Family Offices, die sich mit digitalen Vermögenswerten und der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) befassen, hat entweder in DLT investiert oder zieht dies für 2021 in Betracht. Ein Viertel hat in Kryptowährungen angelegt oder zieht dies in Erwägung. Interessanterweise investieren offenbar viele Family Offices in digitale Vermögenswerte und Distributed-Ledger-Technologien, um zu lernen und nicht um zu verdienen.

Zurückhaltung bei China

Bei den Anlagen in verschiedenen Weltregionen sind die Family Offices hinsichtlich China merklich zurückhaltender geworden.

Lediglich noch 39 Prozent erwarten, dass sie ihre Anlagen in China in den nächsten fünf Jahren erhöhen werden, verglichen mit 61 Prozent im Jahr 2021. Bei den Befragten dämpfen die Anzeichen eines überhitzten Immobiliensektors und das harte Durchgreifen der chinesischen Regulierungsbehörden den zuvor grossen Enthusiasmus.

Chinas umfassendes regulatorisches Vorgehen gegen den Tech-Sektor des Landes, das vor 20 Monaten eingeleitet wurde, hat gemäss einem Bericht der «South China Morning Post» in New York und Hongkong Billionen von Dollar an Marktwert vernichtet und gleichzeitig die Risikofinanzierung für chinesische Tech-Start-ups erschwert.

Der UBS-Bericht zeigt überdies, dass Family Offices im asiatisch-pazifischen Raum 40 Prozent ihrer Portfolios in China anlegen, während Investoren aus Westeuropa und den USA nur 5 Prozent in China investieren.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.63%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.58%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.23%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.06%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.51%
pixel