Bei der Wahl der ersten Bankverbindung ihrer Kinder sind die Eltern noch wegweisend. Später üben Digitalbanken und Fintechs auf die technisch versierte junge Generation ihren Reiz aus.

Wie stark sich das Bankgeschäft wandeln muss, wird besonders gut sichtbar bei einem Blick auf die Heranwachsenden. Erstmals ist ihre Welt geprägt von der Digitalisierung vieler Lebensbereiche. Soziale Interaktionen im digitalen Raum und technische Endgeräte dominieren teilweise stark. Davon bleiben die Finanzentscheidungen der Generationen Z und Alpha nicht unberührt.

Was etablierte Banken zur Erschliessung dieser Zielgruppen beachten müssen, fördert eine neue Studie zutage. Demnach nutzt ein Grossteil der 16- bis 25-Jährigen in Deutschland ein Konto bei einem traditionellen Geldhaus – und zwar vor allem dort, wo ihre Eltern bereits Bankkunden sind. In vielen Fällen wird das Girokonto, das die Eltern in jungen Jahren für ihre Kinder eröffnet haben, so lange verwendet, bis die Ausbildung abgeschlossen ist.

Kostenlose Kontoführung

Traditionelle Institute sind mit ihren Angeboten zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs und anderer Bankgeschäfte in der jungen Kundengruppe also sehr gut vertreten. Für mehr als einen Drittel der Befragten (37 Prozent) ist bei der Wahl des Girokonto-Anbieters wichtig, dass dieses Konto kostenlos geführt wird. Eine benutzerfreundliche App steht mit deutlichem Abstand (16 Prozent) an zweiter Stelle hinsichtlich der Produkt- und Serviceleistungen. Gleichauf folgen danach ein dichtes Netz an Geldautomaten (10 Prozent) sowie attraktive Prämien, Bonusprogramme oder Start-Guthaben (10 Prozent).

Sobald die Banken ihre kostenlosen Angebote auslaufen lassen und zu einer Kontoführungsgebühr wechseln, überlegen sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen allerdings häufig, den Anbieter zu wechseln. Umso wichtiger ist es für die Banken, die Kundenbeziehung in den Vorjahren ausreichend zu festigen und auf eine breitere Basis zu stellen. Dabei ist ein grossräumiges Geldautomaten-Netz für traditionelle Banken kein besonderer Trumpf, um gegenüber den Direktbanken oder Fintechs zu punkten, heisst es.

Position der Etablierten bröckelt

Die traditionellen Banken können ihre gute Ausgangsposition bei den Jungen auch bei der Auswahl von Finanzprodukten gegenüber den Necomern nicht immer halten. So ist es der Hälfte der Befragten egal, wer der Anbieter eines Finanzprodukts ist, solange es einfach und sicher nutzbar ist. Zudem antworten 49 Prozent der jungen Menschen, dass sie Finanzprodukte von Internetunternehmen wie Google, Apple, Facebook oder Amazon nutzen würden oder dies bereits tun.

Wichtig ist deshalb gemäss den Studienautoren eine frühzeitige Kundenbindung. Ein etabliertes Geldhaus soll nicht nur ein Alltagsbegleiter sein, sondern auch innovative Themen aufgreifen. So nimmt das Thema Nachhaltigkeit einen grossen Stellenwert bei den befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein (58 Prozent).

Doch auch digitale Anlageformen wie Bitcoins, Kryptowährungen und Non-fungible Tokens sind beliebt (51 Prozent). Geschätzt wird aber weiterhin auch Bewährtes, wie die ungebrochene Vorliebe für eine Bezahlung mit Bargeld belegt (48 Prozent).

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