1. Es braucht Optimisten und Skeptiker

Als Aufsichtsbehörde ist man der ständige Spielverderber. Während die Finanzbranche naturgemäss optimistisch ist, muss ein Regulator den Prognosen der Banker mit Skepsis begegnen.

Für Branson ist die Hockeystick-Grafik das perfekte Sinnbild für die Geisteshaltung der Branche – sie verspricht exponentielles Wachstum in Zukunft. Die Aufgabe der Finma ist es, die Risiken im Auge zu behalten und die Prognosen auf den Boden der Realität zurückzuholen.

Lektionen für diesen ewigen Kampf zwischen Optimisten und Skeptikern halte ausgerechnet die satirische Geschichte des Candide von Voltaire bereit. Auf nur etwa 100 Seiten habe es dort «viele Tipps für Aufsichtsbehörden», so Branson.

Unter diesen Lehren ist auch, dass eine öffentliche Hinrichtung eine präventive Wirkung haben kann. Die Begründung für das gelegentliche Hinrichten britischer Admiräle – «pour encourager les autres» – hat als Zitat bis heute überdauert.

Doch übertreiben darf die Behörde nicht. Denn bei zu grosser Vorsicht stagniert der Sektor, an dessen Wohlergehen die Finma auch ein Interesse hat.

2. Langsamer Fahren oder mehr Schilder aufstellen

Deshalb ist es wichtig, die Regulierung richtig zu kalibrieren und den Komplexitätsgrad unter Kontrolle zu halten. Analog zum Strassenverkehr müsse die Finma einerseits entscheiden, was die Höchstgeschwindigkeit ist, das Regelwerk also so kalibrieren, dass Unfälle unwahrscheinlicher würden, zog Branson einen weiteren Vergleich.

Gleichzeitig gilt es, die Komplexität der Regulierung – im Vergleich des Finma-Chefs die Anzahl an Verkehrsschildern – unter Kontrolle zu halten. Hier hat die Schweiz mit ihrem prinzipienbasierten Ansatz eigentlich gute Voraussetzungen.

Gerade im Zusammenhang mit den Grossbanken sei jedoch klar geworden, dass eine Verschärfung der Anforderungen auch zu höherer Komplexität führen könne, welche jedoch nach der Finanzkrise gerechtfertigt schien.

Geradezu «radikal» sei im Gegensatz dazu das Schweizer Kleinbankenregime. Kein anderer wichtiger Finanzplatz habe diese Unterscheidung eingeführt, mit der es der Schweiz gelungen sei, unnötig detaillierte Vorschriften zu verringern.

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