Der Dollar hat zum Franken zeitweilig Parität erreicht. Das setzt den Finanzprofis bei ihren Absicherungsgeschäften zu.

Der Dollar macht seinem Ruf als «King» alle Ehre. Zum ersten Mal seit fast zweieinhalb Jahren hat er zum Franken Parität erreicht. Dies inmitten eines höchst hektischen Umfelds an der Finanzmärkten, in dem der Franken normalerweise aus Sicht von Investoren als sicherer Hafen gefragt ist und deshalb aufwertet. Aktuell handelt der «Greenback» wieder zu 0.99 Franken.

Seit dem Tiefststand im Januar 2021 ist die US-Währung gegenüber dem Franken damit um fast 14 Prozent gestiegen. Dies angesichts der rasanten Zinsschritte in den USA. Doch unter Investoren geht die Angst um, dass die amerikanische Notenbank-Fed auch mit den beschleunigten Leitzins-Erhöhungen die Inflation nicht mehr in den Griff bekommt. In den USA hat die Teuerung Raten von über 8 Prozent erreicht.

Die Geldpolitik in Übersee setzt auch die Europäische Zentralbank (EZB) und die Schweizerische Nationalbank (SNB) unter Handlungsdruck. Die EZB hat nun einen ersten Zinsschritt im Juli angekündigt – und schon sprechen Beobachter davon, dass auch die SNB noch vor 2023 «nachziehen» muss.

Zwei-Wege-Risiko

Doch vorderhand dürfte der Aufwertungsdruck auf den Dollar anhalten, was im Hintergrund am Absicherungsmarkt zu Kopfzerbrechen führt. So mahnt Mark Astley, Co-Chef des auch in der Schweiz aktiven Währungs-Spezialisten Millennium Global Investments, dass Franken-Absicherer durch den Anstieg des Dollar bereits erhebliche Verluste erlitten hätten. Darüber hinaus sei die Schweizer Landeswährung selbst auf dem aktuellen Niveau überbewertet, während die Kosten für die Absicherung angesichts der erwarteten nächsten Zinserhöhungen der US-Notenbank steil auf fast 3 Prozent pro Jahr ansteigen würden.

Folglich nehme die Gefahr zu, auf Frankenpositionen in beide Richtungen zu verlieren. «Der Franken unterliegt von nun an einem erheblichen Zwei-Wege-Risiko», stellt Astley fest.

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