Auch wenn wir zum Schutz der öffentlichen Gesundheit daheim bleiben, ist das Pendeln zwischen Sofa, Schreibtisch und Küche nicht unbedingt gesund. Fünf Vorschläge von finews.life.

Die Anweisung ist grundsätzlich klar: «Bleiben Sie zuhause.» Zwar ist das Sonnenbaden auf dem Balkon weiterhin erlaubt, genauso wie die Jogging- oder Velo-Runde, auch wenn sich selbst dabei bei manchem ein schlechtes Gewissen bemerkbar macht.

Doch selbst bei disziplinierten Freizeitsportlern dürften sich nach mehreren Wochen im Homeoffice erste Abnutzungserscheinungen bemerkbar machen. Kein Wunder: Einen Grossteil ihrer Kalorien verbrennen die meisten Menschen nämlich bei den alltäglichen Bewegungen.

Keine Frage der Eitelkeit

Doch das unmittelbare Problem im Homeoffice sind nicht die zusätzlichen Polster, die dadurch vielleicht auftauchen – es sei denn, man ist eitel. Ohne den morgendlichen Sprint aufs Tram, ohne den Gang ins Café, ohne die Wanderung ins Sitzungszimmer am anderen Ende des Gebäudes kommen wir allerdings gar nie richtig in Gang, neben der Kondition leidet auch die Konzentration.

Der erste – und wichtigste – der Tipps für die Homeoffice-Fitness schafft dem Abhilfe und ist, im Unterschied zu einer langen Jogging-Runde, jedem zugänglich: Gehen.

Gut für die Psyche

Wahrscheinlich gibt es keine für den Menschen natürlichere Bewegungsform als das Gehen, egal in welchem Tempo. Auch wenn die Zahl 10'000 völlig aus der Luft gegriffen ist – bis zu einem gewissen Punkt gilt tatsächlich: Je mehr Schritte desto besser.

Wer wirklich etwas für die Psyche tun will, lenkt seine Schritte in den Wald und lässt das Smartphone zuhause. (Wirklich, es ist völlig belanglos wie viele Schritte die Health-App von Apple anzeigt.) Dank den ausgedünnten Flugplänen und den fehlenden Pendlern ist es vielerorts deutlich ruhiger als sonst, was die Entspannung zusätzlich fördert.

Zappelphilipp wird zum Vorteil

Auch wenn der tägliche Spaziergang hilft: Wer die Wohnung kaum verlässt, sitzt fast zwangsläufig mehr. Und das viele Sitzen bringt zusätzliche Nachteile – namentlich wenn man auf einem ergonomisch fragwürdigen Stuhl sitzt und vor sich nur einen winzigen Laptop-Bildschirm hat.

War «Zappelphilipp» zu Schulzeiten noch ein Schimpfwort, wird der Bewegungsdrang nun zum Vorteil. Überkreuzen Sie die Beine mal linksrum, mal umgekehrt und setzen Sie sich um 90 Grad gedreht auf den Stuhl, während der Oberkörper immer noch vorwärts zeigt.

Einfach hängen lassen

Damit bekommt der untere Rücken etwas Bewegung, die ihm dieser Tage wohl fehlt. Um die malträtierten Bandscheiben zu entlasten, kann man sich auf die Armlehnen oder die Tischkante stützen und die untere Körperhälfte hängen lassen.

Falls man sich gerade in einem Video-Call befindet, ist allzu aktives Herumhampeln vielleicht doch nicht zu empfehlen. Stattdessen kann man etwas für die Beweglichkeit tun: Schön gerade hinsitzen und abwechselnd mit den Zehenspitzen die Tischplatte von unten antippen – ohne allerdings dabei den Rücken zu beugen.

Ausgeglichene Verspannung

Wer dafür genug Kraft hat, kann sich in einen Stuhl mit Armlehnen setzen, diese mit den Händen umfassen und den ganzen Körper hochdrücken, sodass Hintern und Beine in der Luft sind. Wer sich angewöhnt, bei jedem Gang weg vom Arbeitsplatz so aufzustehen, gleicht damit die Verspannung aus, welche durch die hochgezogenen Schultern beim Arbeiten entsteht.

Für keine dieser Übungen muss man Sportkleider anziehen, noch braucht es dafür irgendeine Ausrüstung. Trotzdem helfen sie zumindest ansatzweise gegen die Nachteile des vielen Sitzens.

All dies soll natürlich keine Aufforderung dazu sein, auch nach Feierabend vor einem Bildschirm sitzen zu bleiben. Zudem hilft mehr Sport und Bewegung natürlich auch mehr. 

Trotzdem: Das ausführliche Abendessen kocht sich mit besserem Gewissen, wenn man immerhin den Kalorien-Grundumsatz aufrecht erhalten hat.