Die Zürcher Privatbank Julius Bär rechnet vor, dass die Kaufkraft der reichen Klientel stärker von der Inflation betroffen ist als diejenige von Durchschnittskonsumenten.

Im offenkundig zu Ende gehenden Bullenmarkt öffnete sich die Schere zwischen Arm und Reich. Diejenigen, die sich Investitionen an der Börse leisten können, profitierten überdurchschnittlich von den guten Zeiten. Nun, wenn die Messer an den Märkten fallen, sind sie es, die auf dem falschen Fuss erwischt werden.

Und nicht nur das, die Inflation erhöht ihre Lebenshaltungskosten absolut gesehen stärker als diejenigen von ärmeren Zeitgenossen.

So wächst der Preis eines typischen Warenkorbs einer reichen Person überdurchschnittlich, wie die Schweizer Privatbank Julius Bär in der neuesten Ausgabe ihres Lifestyle Index schreibt. Dieser zeigt ihrer reichen Klientel, den sogenannten «High-Net-Worth Individuals», um wieviel die Lebenskosten in verschiedenen Städten der Welt gerade gestiegen sind.

BMW, Wein und Dior

Die Liste von zwölf Gütern, welche die Bank für ihren Index benutzt, sind ein gutes Spiegelbild der Bedürfnisse einer globalen Elite, die Julius Bär gerne zu ihren Kunden zählt. Zwar finden sich auf der  sich Liste auch ein Fahrrad (die Pandemie treibt Menschen nach draussen), aber eben vor allem Status-Symbole wie einen BMW-SUV, eine Handtasche von Christian Dior und eine teure Flasche Bordeaux-Wein.

Unter den verglichenen Dienstleistungen springt der Preis eines MBA sowie von Business-Class Flügen ins Auge. Auch Immobilien werden gelistet.

Asien am teuersten

Der Index bestätigt einmal mehr die Vorrangstellung des asiatischen Raumes in Bezug auf die Preise von Luxusgütern. Vier der fünf Top-Metropolen liegen in Asien, mit dem chinesischen Schanghai an der Spitze. Dies liegt unter anderem an den sehr teuren Konsumgütern wie Handtaschen, Schuhe, Anzüge, aber auch Spirituosen wie Whisky.

Die europäischen Metropolen bleiben Sehnsuchtsorte für viele Reiche. London liegt global betrachtet auf dem zweiten Platz, während das Fürstentum Monaco auf dem sechsten und Zürich auf dem siebten Platz auch gewohnt weit oben figurieren. Gemäss Julius Bär ist Europa beliebt wegen der Stabilität, Sicherheit und den angenehmen Lebensumstände, welche die grössten Städte bieten.

Der Dollar macht's

Die zwei amerikanischen Kontinente sind übrigens unter diesen Top-Ten-Destinationen nicht vertreten. New York als teuerstes Pflaster folgt auf dem elften Platz, das brasilanische Sao Paolo auf Platz zwölf.

Beim Betrachten dieser Rankings dürfen allerdings die Währungsbewegungen nicht vergessen gehen, welche letztes Jahr zum Beispiel den US-Städten zu tieferen Positionen verhalfen.