Peak Gold? Ja, meint ausgerechnet Goldman Sachs – ein Institut, das sonst nicht unbedingt für positive Gold-Studien bekannt ist. Was ist bloss geschehen?

Nach Ansicht der Analysten von Goldman Sachs wird die Förderung von Gold nur noch 20 Jahre andauern. Dann versiegen die Quellen, wie einem Artikel aus dem deutschen Magazin «Der Aktionär» zu entnehmen ist.

Der Grund dafür liegt offenbar auf der Hand: Die alten Minen würden sich sich ihrem Ende nähern, und neue grosse Funde seien Mangelware, heisst es in dem Beitrag weiter.

Bloss kein Kaufrausch

Allerdings sollten Anleger jetzt nicht gleich in einen Kaufrausch verfallen, weil es bald nichts mehr an Gold geben sollte. Irrtum!
Erstens ist noch nahezu das gesamte jemals geförderte Gold vorhanden – wenngleich vieles davon in festen Händen ist, – zum anderen dürfte es auch in der Zukunft noch den einen oder anderen Goldfund geben, wie die Autoren der Studie schreiben.

«Richtig ist allerdings, dass die Goldproduktion wohl im laufenden Jahr ihren Höhepunkt erreicht hat und in den kommenden Jahren sukzessive zurückgehen wird», heisst es in dem Magazin «Der Aktionär».

Ein Put auf Papiergeld

Doch was soll der Normalsterbliche davon denken? Einen Hinweis liefert die in Zürich ansässige Neue Helvetische Bank (NHB). Sie schreibt in einer Notiz: «Eine mögliche Reduktion des Angebots ist nur ein Faktor, weshalb der Goldpreis in Zukunft steigen wird. Ein weiteres Argument, das für ein Erstarken des Goldpreises spricht ist, dass die Zentralbanken rund um den Globus eine Null-Zinspolitik verfolgen und gleichzeitig die Geldmengen weltweit massiv erhöht worden sind.»

Daraus folgern die Experten der NHB: «Dies wird früher oder später zu einem Kaufkraftverlust von Papiergeld und zu Inflation führen. Ein perfekter «Hedge» dafür ist der Put auf Papiergeld – Gold.»

Arg ausgeschossen

Allerdings warnen die Fachleute auch: «Möchte man diese Entwicklung mit Minenaktien umsetzen, so ist grosse Vorsicht geboten. Denn allzu oft sind Minengesellschaften überschuldet und weisen sehr hohe Gestehungskosten auf.»

Dennoch sind die NHB-Leute der Meinung, dass man bei ausgesuchten Minengesellschaften antizyklische Engagements wagen könne. «Dieser Sektor scheint doch arg ‹ausgeschossen› zu sein», kommen sie zum Schluss.