In einer aktuellen Rangliste haben Analysten die vielversprechendsten Schwellenländer für 2015 gekürt. Auch BRIC-Erfinder Jim O'Neill und Emerging-Markets-Guru Mark Mobius wittern dort gute Investmentgelegenheiten.

Zum vierten Mal hat das «Bloomberg Markets Magazine» eine Rangliste der vielversprechendsten Wachstumsmärkte erstellt. Dabei haben die Profis Kriterien wie Investorenklima, Wachtumsprognosen oder allgemeine Wirtschafts- und Finanzkennzahlen unter die Lupe genommen.

Herausgekommen ist folgende Rangliste:

Emerging Markets klein


Ölpreiscrash hin oder her: Golfstaaten wie Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate stehen weit vorne auf der Rangliste.

Die Liste der Top 3 deckt sich ausserdem mit der Meinung von Emerging-Markets-Investoren wie Mark Mobius oder Jim O'Neill, dem geistigen Vater des Begriffs «BRIC». Auch sie sind bullish auf Länder wie Südkorea und China.

Aktuelle Turbulenzen gehen vorbei

Mark_Mobius.jpg«Sowohl Südkorea und China sind attraktiv», sagte Mark Mobius (Bild oben), der Chef von Templeton Emerging Markets. Die zwei Länder seien Ölimporteure. «Beide Märkte werden vom niedrigen Ölpreis und einem hohen Wirtschaftswachstum profitieren», so der Fondsguru. Für China meinte der Schwellenländerguru: Langfristige Investoren sollten sich nicht von den aktuellen Turbulenzen abschrecken lassen.

Generell glaubt Mobius an die hohen Wachstumsraten von Schwellenländern: «Trotz niedrigen Rohstoffpreisen, Skandalen und Sanktionen übertreffen 2015 selbst Russland und Brasilien die USA, Europa und Japan». Das gelte sowohl für die Wachstumsraten als auch für die Aktienkurse.

Auch Jim O'Neill ist in Kauflaune

Jim-ONeill.jpgBeim Ranglisten-Ersten Südkorea dämpft allerdings Jim O'Neill (Bild unten) den Optimismus. Grund sei vor allem der Wettbewerbsnachteil gegenüber Japan. «Ein wichtiges Thema für den koreanischen Markt ist der relative Wert des Won gegenüber dem Yen», sagte der pensionierte Chef von Goldman Sachs Asset Management.

Optimistischer ist der BRIC-Erfinder dagegen für China. Er verstehe nicht, warum die Leute China negativ einschätzen. Für das laufende Jahrzehnt schätzt er ein Wachstum von 7,5 Prozent für die Volksrepublik. «Und bis jetzt betrug es zwischen 2011 und 2014 7,9 Prozent».