So erreichte die UBS als erste Schweizer Bank Ende 2009 einen Vergleich mit dem DoJ im Steuerstreit, lieferte Kundendaten und zahlte 780 Millionen Dollar. In der frühen Einigung kam die Grossbank viel besser weg als die Credit Suisse (CS), die sich vehement gewehrt hatte und 2014 mit 2,6 Milliarden Dollar gebüsst wurde.

Im Skandal um die Manipulation der Libor-Zinssätze zeigte sich die UBS ebenfalls früh selber an und entging so einer Anklage, zahlte jedoch 2012 insgesamt 1,4 Milliarden Franken an amerikanische, britische und Schweizer Behörden. 2014 legte das Institut schliesslich den Steuerstreit mit Deutschland mit einer Zahlung von 300 Millonen Euro bei.

Deutsche Vernunft

Im US-Steuerstreit habe es sich um eine «ernste» Situation gehandelt, sagte UBS-Chefjurist kürzlich gegenüber der französischen Zeitung «Les Echos» (Artikel bezahlpflichtig). Zum Deal mit Deutschland erklärte er sinngemäss, angesichts der Vefahrenskosten und -Länge seien die Forderungen der dortigen Behörden vernünftig gewesen. Deshalb habe sich die Bank für eine Einigung entschieden.

Mit schnellen Einigungen ist die UBS in der Vergangenheit gut gefahren. Warum also die neue Angriffslust? Im aktuellen RMBS-Komplex in den USA zeigt das Beispiel einer ausländischen Konkurrentin, dass sich Widerstand durchaus in klingender Münze auszahlt.

Der gute Deal von Barclays

Im Jahr 2016 hatten die USA von der britischen Bank Barclays wegen Verlusten auf RMBS-Papieren ganze fünf Milliarden Dollar Busse gefordert. Doch die Briten wehrten sich. Sie wollten nicht mehr als zwei Milliarden Dollar losschlagen. Und das war dann nach langem Tauziehen tatsächlich die Summe, die Barclays im vergangenen März in einem Vergleich mit den USA zahlten.

Damit musste Barclays im Komplex deutlich weniger bluten als die Bank of America mit 16,6 Milliarden Dollar oder die CS mit 5,3 Milliarden Dollar, wovon allerdings «nur» 2,5 Milliarden Dollar unmittelbar überwiesen werden mussten. Gut möglich, dass Diethelm & Co den Barclays-Abschluss sehr genau beobachteten.

Der Chefjurist der UBS hat es in all den Jahren fertig gebracht, in diversen Verfahren für die UBS vergleichsweise gute Deals auszuhandeln. Diese Findigkeit darf ihm weiter zugetraut werden. Ob die neue Angriffslust der Grossbank nicht doch auf eine gigantische Wette für die Aktionäre des Instituts herausläuft, wird sich noch zeigen.

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