Das macht klar: Am Ende zählt im Urteil der Anleger vor allem die Glaubwürdigkeit. Ein Beispiel dafür lieferte Roland Matt, CEO der LLB, der Anfang Jahr in einem Interview auf finews.ch-TV klipp und klar die Strategie «seiner» Bank darlegte.

Das Resultat, rund zehn Monate später, lässt sich sehen: Das LLB-Dividendenpapier ist die erfolgreichste Bankaktie 2018; es legte fast 30 Prozent zu, während im Vergleich dazu die UBS ebenso viel an Wert einbüsste. Trotz des schwierigen Marktumfelds konnte die Bank in diesem Jahr wachsen. Die Kundenvermögen legten dank der Übernahme der Semper Constantia Privatbank in Österreich sogar signifikant zu. Darüber hinaus hat sich das Institut im Fondsgeschäft weiter etabliert und signalisiert weitere Expansionspläne. Das alles geschah und geschieht in einer Weise, die den Investoren plausibel erscheint.

Vielfältige Investmentstories

Unter den High-Flyern figurieren auch vier ganz unterschiedliche Kantonalbanken. Zumindest den ersten drei Staatsinstituten (Walliser, 22,1 Prozent, Genfer, 19,3 Prozent und Berner Kantonalbank 13,9 Prozent) ist gemeinsam, dass sie nach einer Phase der Restrukturierung ihre neue Nachhaltigkeit unter Beweis stellten und so in ihrem klar definierten Einzugsgebiet zulegen konnten. Die Zuger Kantonalbank (10,5 Prozent) beweist seit Jahren eine beachtliche Konstanz und profitiert einerseits vom Bauboom im Kanton und andererseits von der mittlerweile globalen Anziehungskraft Zugs als Crypto Valley.

Die weiteren Gewinner in der diesjährigen Analyse beweisen, dass man mit sehr unterschiedlichen Investmentstories Performance erzielen kann: die Swissquote (7,3 Prozent) als Online-Bank mit grosser Fintech-Affinität, die VP Bank (9,5 Prozent) nach erfolgreicher Reorganisation, die Westschweizer Tradition (5,4 Prozent) als Brokerin für andere Banken und die Valiant (4,2 Prozent) als grundsolides Retail-Institut.

Langweilige Blaupause

Ein Blick zurück zeigt, mit Grossbanken-Aktien hat man langfristig nie viel Geld verdient. Zwar gab es immer wieder Phasen, in denen die Titel der UBS und der CS haussierten. Doch nachhaltig war diese Entwicklung nie. Mal war die UBS besser dran, bis die CS sie wieder ablöste. So herrschte ein gesunder Wettbewerb, den die Anleger goutierten.

Das ist inzwischen vorbei. Die zwei Institute sind sich sehr ähnlich geworden und stellen so etwas wie eine (Schweizer) Blaupause für eine globalisierte Hochfinanz dar. Doch gerade dies scheint die Anleger nicht zu interessieren. Was den beiden Bankgiganten fehlt, ist eine strategische Innovationskraft, die darlegen würde, wohin die Reise in den nächsten fünf Jahren geht – sei es mit der Erschliessung neuer Märkte, einer Übernahme oder mit Kooperationen in andere Branchen. 

Schöner Batzen

Diese Innovationen suchen die Investoren vergebens. Sie finden sie eher in der Fintech-Szene, die ihre Nachhaltigkeit allerdings noch beweisen muss. Bis dahin fahren Anleger am besten, wenn sie auf klassische, kleine oder mittelgrosse Finanzinstitute setzen. Denn damit verdienen sie tatsächlich einen schönen Batzen.

Gold hat mit 2'400 Dollar ein neues Allzeithoch erklommen. Ist dies der Anfang einer nachhaltigen Hausse?
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