Ein kurioses Börsenjahr geht zu Ende. Viele Anleger sind enttäuscht von der schwachen Performance mancher Bankaktien. Doch bei genauerem Hinsehen sieht die Sache etwas anders aus. 

Man kann über die Strategien vieler Schweizer Banken geteilter Meinung sein – genauso wie über das Gebaren der Bankoberen. Tatsache ist, dass die Anleger manchen Instituten kaum mehr vertrauen, wie das Börsenjahr 2018 eindrücklich gezeigt hat.

Da nützt es auch nichts, wenn das Top-Management der beiden Schweizer Grossbanken demonstrativ Aktien der eigenen Firma aufkauft. Der Kurs bleibt im Keller.

Auch Traditionsinstitute unter Druck

Allerdings mussten heuer nicht nur die UBS (-30,3 Prozent) und die Credit Suisse (-35,6 Prozent) Federn lassen. Auch traditionsreiche Institute wie Julius Bär (-37,7 Prozent), die Banque Edmond de Rothschild (-20,5 Prozent) oder Vontobel (-10,7 Prozent) büssten an Wert ein. Die Gründe dafür sind vielfältig: Rasches, mitunter allzu unkontrolliertes Wachstum dürfte manche Anleger nach den Kursavancen der Vorjahre zum Rückzug bewogen haben – gerade angesichts potenziell steigender Zinsen.

Ein Blick aufs Börsentableau offenbart auch einige Problemfälle wie GAM (-79,1 Prozent), EFG International (-43,3 Prozent) oder Leonteq (-34,9 Prozent), wo es letztlich auch um Vertrauen geht, das die Anleger diesen Häusern ebenfalls entzogen haben.

Einige Problemfälle

Bei GAM rächte sich 2018 die fehlgeleitete Strategie der vergangenen Jahre, EFG hat nach wie vor kein überzeugendes Geschäftsmodell zu bieten, und Leonteq bleibt vorläufig den Beweis schuldig, dass die Derivate-Plattform des Unternehmens in den definierten Zielmärkten genügend Kunden findet.

Ein Blick auf die Gewinner und Verlierer 2018 offenbart etwas sehr Interessantes: Erfolg und Misserfolg sind in sämtlichen Bankengruppen nah beinander. So waren beispielsweise einige Kantonalbanken erfolgreich, andere nicht, und so verhält es sich auch mit anderen Instituten.

Die erfolgreichste Bankaktie 2018

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
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  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.27%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.11%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.54%
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