Wir sehen, dass die Bedürfnisse und Erwartungen der Endkunden komplizierter werden. Die Neugeldgewinnung für EAMs ist komplexer geworden. Man merkt, dass sie in neue Gebiete vordringen, ihre Zielmärkte ausbauen. Sie holen neue Leute mit Expertise ins Boot.

Die «Usual Suspects» in Kontinentaleuropa stehen heute nicht mehr ausschliesslich im Fokus, sondern ebenso weniger offensichtliche Märkte. Selbst Konto-Eröffnungen werden komplexer. Früher waren es häufig ganz einfach Privatpersonen, für die wir ein Konto eröffnenten. Heute setzen wir uns vermehrt mit komplexen Strukturen und vielen neuen Anforderungen auseinander.

Wie wirkt sich das denn aus?

Die Businessmodelle der EAMs sind spezialisierter. Früher lag der Fokus primär auf der Kundenbetreuung, der Kernkompetenz in der Vermögensverwaltung. Heute kommen vermehrt komplexe Fragen zur operativen und strategischen Ausrichtung des Geschäftsmodells hinzu.

«Das ist die Nähe zum Kunden»

Entsprechend muss man sich Gedanken über die Prozesse und die Organisation machen, um dann im Rahmen der regulatorischen Anforderungen weiter effizient zu arbeiten.

Gibt es für Sie ein Erfolgsrezept?

Man darf nie den Kern der Aufgabe ausser Acht lassen: Das ist die Nähe zum Kunden. Da gibt es kein optimales Businessmodell, das einem Standard folgt. Und das Ganze beruht weniger auf der Organisationsgrösse oder -form, als vielmehr auf der persönlichen Beziehung zur Kundschaft.

In diesem Zusammenhang ist es interessant zu beobachten, wie flexibel man heutzutage ein Geschäftsmodell durch Outsourcing und technologische Anbindungen ausrichten kann. Bei Lombard Odier arbeiten wir intensiv an der Weiterentwicklung unseres Interfaces für EAMs. Wir wollen es ihnen weiter erleichtern, mit uns zu interagieren, beziehungsweise unsere Plattform für Konsolidierungszwecke zu nutzen.

Woher droht Gefahr, wenn das Geschäftsmodell einmal steht?

Die Branche wächst, dadurch besteht auch ein gewisser Konkurrenzdruck.

Herrscht dadurch auch ein Preiskampf?

Der Preis ist immer ein Thema. Idealerweise kann man den Service über Qualität verkaufen. Allerdings gibt es Märkte, die preissensitiver sind als andere, genauso wie es auch verschiedene Kundengruppen mit unterschiedlichen Ansprüchen gibt.

«Wir sind jetzt 13 Mitarbeitende in Zürich, und es kommen laufend neue hinzu»

Schlagworte in diesem Zusammenhang sind Plattform-Effizienz, Crossborder- und Compliance-Know-How. Mit unserer IT-Lösung G2 können wir den EAMs ein «State-of-the-Art»-Tool anbieten, das wir nicht nur für uns selber, sondern auch für Drittbanken kontinuierlich weiterentwickeln.

Ihre Abteilung steht ebenfalls im Wettbewerb mit der EAM-Branche. Wie hat sich das Geschäft 2018 entwickelt?

Wir sind jetzt 13 Mitarbeitende in Zürich, und es kommen laufend neue hinzu. Stetes Wachstum und unser Erfolg als Bank sind also keine vordefinierten Ziele, sondern vielmehr die Konsequenz und die Summe unserer Anstrengungen vor Ort.

Wir konnten unsere Pläne verwirklichen und werden weiter expandieren. Kundennähe bleibt unser oberstes Gebot und der Punkt, an dem wir einen Unterschied machen können. In einer vom Ansatz «one size fits all» geprägten Welt erkennen wir den grössten Bedarf für diesen persönlichen Betreuungsansatz.

Unsere geschäftsführenden Partner, Patrick Odier oder Denis Pittet nehmen sich Zeit für unsere EAM-Kunden und setzen sich als Unternehmer direkt und zu jeder Zeit anderen Unternehmern im Gespräch gegenüber.


Seit Anfang April 2017 leitet Sergej A. Huber die Betreuung der unabhängigen Vermögensverwalter bei Lombard Odier in Zürich. Er ist für die gesamte Deutschschweiz verantwortlich. Er ist seit mehr als 20 Jahren in der Bankbranche tätig. Vor Lombard Odier war er zuletzt als Leiter Investment Advisory International und Leiter Investment Advisory Services bei der Credit Suisse (CS) tätig. Davor verantwortete er als operativer Leiter den Bereich Strukturierte Produkte innerhalb der Private-Banking-Einheit der CS. Er besitzt einen Executive Master in Business Administration der University of Maryland Smith School of Business.

Gold hat mit 2'400 Dollar ein neues Allzeithoch erklommen. Ist dies der Anfang einer nachhaltigen Hausse?
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