Einer ehemaligen UBS-Kundin in den USA drohen drei Jahre Haft, weil ihr Vater ein Konto in ihrem Namen eröffnet hatte – mit 760'000 Dollar.

Um ihr horrendes Steuerdefizit in den Griff zu kriegen, scheint den USA jedes Mittel Recht zu sein, um wieder an Geld zu kommen.

Von den 4'450 Kundendaten, die von der UBS an die US-Steuerbehörde IRS übergeben wurde, haben sich die USA wohl weitere grosse Fische wie den Milliardär Igor Olenicoff erhofft.

Immer auf die Kleinen

Doch weit gefehlt. Bisher blieben Meldungen von schwerreichen UBS-Steuersündern aus. Vielmehr werden eher kleinere Vermögende vor  Gerichte gezogen und zu happigen Geld- und Haftstrafen verurteilt.

Ein solches Schicksal droht nun auch Lucille Abrahamsen Jackson, wie das «Wall Street Journal» berichtet. Sie hatte ihr UBS-Konto mit einem Vermögen von 758'000 Dollar im Jahre 2005 bei ihrer Steuererklärung nicht angegeben.

Halbes Vermögen weg

Laut Staatsanwalt Paul Fishman von New Jersey hat dieses «Versäumnis»  zu einem «nicht-registriertem persönlichem Einkommen» geführt. Deswegen droht der Angeklagten nun eine Haftstrafe von drei Jahren sowie eine Geldstrafe von 380'000 Dollar – also gut die Hälfte des Vermögens.

«Dies ist eine Tragödie für Frau Jackson», erklärt ihr Anwalt Robert Mintz. «Denn das Konto wurde vor Jahren von ihrem Vater angelegt, mit Geld, das niemals ihr gehörte», führt Mintz fort.

Frau Jackson hat vor Gericht bereits ein Geständnis abgelegt und kann nun möglicherweise auf ein milderes Schlussurteil hoffen, das am 28. Februar 2011 ausgesprochen werden soll.

Sinn und Unsinn des US-Steuerwahnsinns

Fraglich bleibt, ob das harte Vorgehen der USA gegen sämtliche Steuersünder wirklich sinnvoll ist. Denn mit den Verfahrenskosten und den langen Prozessen kommt die defizitäre US-Haushaltskasse bei derart kleinen Summen wohl auf keinen grünen Zweig.

Vielmehr sorgen die US-Behörden mit ihrem Vorgehen für wachsenden Unmut in der Bevölkerung. Dabei sollte ja die stockende Wirtschaft durch den privaten Konsum wieder angekurbelt werden. Wenn man seinen Bürgern jedoch das Geld in solchen Zweifelsfällen entzieht, dürfte der Aufschwung noch eine Weile auf sich warten lassen.

 

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