Während die Strommangellage hierzulande in aller Munde ist, sichert sich die auf Energieinfrastruktur spezialisierte Fondsgesellschaft EIP Zugang zu einem Windpark vor der Insel Rügen. Dieser profitiert erst noch von Subventionen.

Energy Infrastructure Partners (EIP) erwirbt 49 Prozent am deutschen Offshore-Windpark «Wikinger» mit 350 Megawatt Leistung in der Ostsee. Dies teilte die am Zürcher Paradeplatz beheimatete Asset Managerin am Mittwoch mit. Den Preis für die Anteile halten die Käuferin und die spanische Versorgerin Iberdrola geheim.

Bereits seit 2020 verwaltet EIP in Partnerschaft mit der deutschen RWE eine Beteiligung am benachbarten Offshore-Windpark Arkona, der ebenfalls vor der deutschen Ostseeinsel Rügen liegt.

Betiligung unter dem Rettungsschirm

EIP, eine ehemalige Fondstocher der Credit Suisse (CS), hat sich auf Energieinfrastruktur spezialisiert und in den vergangenen Jahren mehrere grosse Deals im Ausland gestemmt. In der Schweiz verwaltet das Unternehmen rund 1,7 Milliarden Franken an Pensionskassengeldern, die via die CS-Anlagestiftung CSA in hiesigen Staudämmen, Kraftwerken und Stromnetzwerken investiert sind.

Zu den Beteiligungen von CSA gehört auch der Lausanner Versorger Alpiq, der dieser Tage ebenfalls die Bedingungen des staatlichen Rettungsschirms für die Strombranche übernehmen musste.

Mindestpreis garantiert

Wie die Transaktion mit Iberdrola zeigt, bekundet EIP trotz der europaweiten Energieknappheit keine Mühe, neue Einnahmequellen für die institutionelle Kundschaft zu erschliessen. Mehr noch: Der Wikinger-Park vor Rügen wird im Rahmen des deutschen Einspeisevergütungs-Systems betrieben. Dieses bietet den Eignern einen garantierten Mindestpreis für die gesamte Stromerzeugung bis Ende 2037 – neue Parks profitieren nicht mehr von diesen Subventionen.

Roland Dörig, Mitbegründer und Managing Partner von EIP, bezeichnete die Transaktion am Mittwoch denn auch als «seltene Gelegenheit».

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