Überraschenderweise sind die Vermögensverwaltungs-Kosten in der 2. Säule über die vergangenen fünf Jahre gestiegen. Wie wirkte sich das auf die Rendite aus?

Spätestens seit der Finanzkrise stehen die Schweizer Pensionskassen unter verschärfter Beobachtung: Die Kosten für die Verwaltung der Rentenvermögen sind ein Politikum sondergleichen und können eigentlich nicht tief genug sein.

Viel kostet viel

Umso mehr erstaunt der Befund einer neuen «Spezialauswertung» der Zürcher Kantonalbank (ZKB) vom Mittwoch: Der Studie zufolge sind die Vermögensverwaltung-Kosten der Vorsorgewerke seit dem Jahr 2020 insgesamt angestiegen.

Im Detail ist der Posten über die vergangenen fünf Jahre von 0,48 auf 0,54 Prozent angewachsen, in den Jahren 2019 (0,45 Prozent) und 2020 (0,46 Prozent) war er im Vergleich zu 2018 hingegen rückläufig. Insbesondere bei grossen Vorsorgeeinrichtungen mit verwalteten Vermögen über 500 Millionen Franken sind die Kosten von 2021 auf 2022 deutlich gestiegen – von 0,48 auf 0,56 Prozent, wie es weiter heisst.

Die Krux mit der Rendite

Die niedrigsten Vermögensverwaltungs-Kosten wiesen dabei mit 0,42 Prozent die Kassen der öffentlichen Verwaltung aus. In der Finanzbranche betrug der durchschnittliche Wert im Auswertungszeitraum 2018 bis 2022 hingegen 0,50 Prozent. Ebenfalls erwiesen sich Vorsorgewerke aus der Romandie teurer als solche in der Deutschschweiz.

Interessant ist vor diesem Hintergrund der Vergleich mit der für die Versicherten erzielten Rendite, stellen doch die Gebühren eine wesentliche Bremse dar für diesen «Dritten Beitragszahler». Laut der Erhebung zeigte die Auswertung der Top- und Bottom-Performer, dass die Höhe der Vermögensverwaltungs-Kosten nicht das entscheidende Kriterium für eine gute oder schlechte Nettorendite (Performance abzüglich der Kosten) darstellt.

Das eigentliche Ziel

Die Top-Performer erzielten im Gegensatz zu den Low-Performern zwischen 2018 und 2022 jährlich eine um 3,5 Prozentpunkte bessere Nettorendite, und sie wiesen eine im Durchschnitt um 27 Basispunkte höhere Kostenbasis aus. Die Vermögensverwaltungs-Kosten der Top-Performer betrugen im Zeitraum 2018 bis 2022 durchschnittlich 0,64 Prozent pro Jahr, diejenigen der Bottom-Performer im selben Zeitraum 0,38 pro Jahr.

«Nicht möglichst tiefe Kosten, sondern möglichst hohe Nettorenditen sind das Ziel der Pensionskassen», kommentierte die mit der Leitung der Studie beauftragte Francesca Pitsch das Ergebnis.

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