Während andere Retail-Banken ihre Filialnetz stutzen, weitet die Migros Bank das ihrige aus. Dies geht aus dem Jahresergebnis der Migros-Tochter hervor.

Am 22. Januar 2016 wird die genossenschaftlich organisierte Migros Bank in Meyrin-Vernier (GE) einen weiteren Standort eröffnen, wie die Bank am Dienstag im Zusammenhang mit dem Jahresergebnis mitteilte.

Damit setzt die Migros Bank ihre Filialexpansion fort, die sie 2008 gestartet hat. Damals zählte die Bank 45 Niederlassungen. Per Ende 2015 zählte das Filialnetz des Finanzinstituts 66 Niederlassungen. Dabei sei nun aber wohl der «Endzustand» des Ausbaus erreicht, gab Migros-Bank-Chef Harald Nedwed zu bedenken.

Meyrin-Vernier sollte eigentlich schon 2015 seine Tore öffnen. Ebenfalls angekündigt, aber bis auf Weiteres auf Eis gelegt ist die Eröffnung einer weiteren Filiale in Meilen ZH, wie es am Dienstag hiess.

Negativzinsen hinterlassen Spuren

Gelitten hat die Migros Bank unter den Negativzinsen, wie aus der Mitteilung zum Jahresergebnis weiter hervorgeht. Der Zinserfolg – die wichtigste Ertragsquelle der Bank – reduzierte sich um 5 Prozent auf rund 460 Millionen Franken.

Die Bank begründete den Rückgang mit den deutlich gestiegenen Kosten für die Bilanzabsicherung aufgrund der Negativzinsen.

Höhere Erträge erwirtschaftete die Bank dagegen im Kommissions- und Handelsgeschäft, die auf knapp 88 Millionen Franken (plus 6,3 Prozent) respektive 39 Millionen Franken (plus 9,2 Prozent) stiegen.

Mehr Kundengelder 

Trotz rekordtiefen Zinsen konnte die Migros Bank die Spareinlagen steigern. Die Kundengelder stiegen 2015 um 2,5 Prozent auf 33 Milliarden Franken. Um 3,1 Prozent erhöhten sich die Hypothekarforderungen, die neu 33,6 Milliarden Franken betragen.

Unter dem Strich erhöhte sich der Gewinn leicht um 1,1 Prozent auf gut 226 Millionen Franken. Dafür seien, so die Migros-Tochter, höhere Erträge im Handels- und Kommissionsgeschäft sowie Kostensenkungen verantwortlich.

Beim Ausblick verweist die Migros Bank auf die anhaltend tiefe Zinsen. Das Geschäftsumfeld bleibe damit herausfordernd, heisst es in der Mitteilung. Die Bank sehe sich aber weiterhin gut aufgestellt.

Ein lohnendes Versprechen

Bereits im Februar 2015 entschied sich die Migros Bank, aufgrund der Negativzinsen Veränderungen bei ihren Vermögensverwaltungs-Mandaten vorzunehmen. So wurden Franken- und Euro-Anleihen mit negativer Verallrenditen konsequent verkauft – und mit dem Erlös die Aktien- und Liquiditätsquote aufgestockt.

Auf jenem Teil der Liquidität, der den festgelegten Anteil von 5 Prozent übersteigt, verrechnet die Migros Bank seither und bis zur Normalisierung der Renditen am Kapitalmarkt keine Verwaltungs-Gebühren mehr. Das sei «ein Versprechen», so Nedwed.

2015 hat die Migros Bank deswegen auf Gebühren-Einnahmen von rund 500'000 Franken verzichtet. Hingegen konnte das Institut die Anzahl Mandate um knapp einen Fünftel steigern.

 

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