Die Ermittlungen gegen die UBS in Frankreich bringen prominente Kunden ans Licht. Zum Beispiel mehrere unvergessene Fussballspieler der legendären Nationalteams von 1998.

Man kann man es natürlich auch ironisch sehen. Da müssen gewisse Banken für teures Geld irgendwelche Tennisspieler oder Formel-1-Teams engagieren, welche ihr Image transferieren und zufrieden verkünden: Wir sind hier Kunden.

Und da bekommt die UBS dasselbe in Frankreich derzeit gratis. Denn offenbar sind Dokumente und Zeugenaussagen aus der UBS-Abteilung «Sports und Showbiz» («Sports and Entertainment Group») zum Newsportal «Médiapart» gesickert (Paywall); in der Wealth-Management-internen Gruppe wurden in der Schweiz angesiedelte Offshore-Konten prominenter Franzosen gemanagt.

Und damit wurden gleich mehrere Spieler des Fussball-Nationalteams, von dem die Franzosen heute noch träumen, als UBS-Kunden ans Licht gezerrt.

Vier werden namentlich genannt: Laurent Blanc, Youri Djorkaeff und Christian Karembeu (Bild), die 1998 den Welt- und 2000 den Europameister-Titel gewannen; ferner Antoine Sibierski.

Die Fussballspieler stehen selber derzeit nicht unter Verdacht: Die Informationen wurden vielmehr offenbar zusammengetragen im Rahmen der Ermittlung französischer Behörden gegen die Bank selber; ihr wird unter anderem unstatthafte Kundenakquisition vorgeworfen.

«Äusserst erfreuliche Entwicklungen»

Die «Sports and Entertainment Group» im UBS Wealth Management war im Sommer 2000 gegründet worden, damals geleitet von Neil Grainger; sie hatte Vertretungen in Grossbritannien, Frankreich, Monaco, Spanien und der Schweiz. «In den nächsten Jahren will UBS neue Massstäbe im Private Banking setzen und dank der Bereitstellung exzellenter Dienstleistungen für Kunden aus der Sport- und Unterhaltungsbranche zur ersten Wahl avancieren», teilte die Bank damals mit (hier ist die Mitteilung noch greifbar).

Als Berater der Gruppe gewann die UBS damals Karl-Heinz Rummenigge, Vize-Präsident des FC Bayern München: «Ich hoffe, dass UBS den eingeschlagenen Weg weitergehen und sich im Sportbereich, natürlich insbesondere in meiner Lieblingsdisziplin, dem Fussball, verstärkt engagieren wird», sagte Rummenigge damals. Und weiter: «Für UBS dürften sich aus dieser Zusammenarbeit äusserst erfreuliche Entwicklungen ergeben.»

Man darf gespannt sein, ob dies ihm in Deutschland auch noch zum Vorwurf gemacht wird...

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