Plötzlich macht sich Optimismus breit: Wichtige Analysten und Fondsmanager denken, dass Europas Banken ihre grössten Probleme nun gelöst haben.

Erst vier Jahre eines harten Jahrzehnts haben Europas Banken hinter sich. Doch in diesen vier Jahren hätten die hiesigen Finanzinstitute zumindest schon die härtesten Brocken abgehakt: Dies schreibt Morgan Stanley in einer Branchenstudie mit dem Titel «Outlook 2013».

 «Die schlimmste Phase könnte jetzt vorbei sein», so Morgan-Stanley-Analyst Huw van Steenis laut den Nachrichtenagenturen «Reuters» und Agence France Presse

Auch wenn die Erträge wegen der Eurokrise und der insgesamt schwachen Weltwirtschaft noch eine Weile leiden dürften, so sind die Morgan-Stanley-Experten doch der Meinung, dass unter anderem der Anleihenkaufplan der europäischen Zentralbank helfen dürfte, die Bank-Bilanzen aufzuräumen. Das sollte zu einer grösseren Differenzierung der Banken und ihrer Leistungen führen, so van Steenis.

Auslands-Gelder reduziert

Ein weiterer Pluspunkt: Viele europäische Banken haben die ausländische Exposure stark reduziert. Um 40 Prozent nahmen die Auslands-Assets in den vergangenen Jahren ab – macht 7 Billionen Dollar. Dies sei ein Aspekt, den die Märkte womöglich unterschätzen.

Aber auch wenn die Trading-Gelder sich halbiert haben, hätte gerade das Beispiel UBS gezeigt, wie viel noch zu tun sei. Daran, so Huw van Steenis, solle man sich orientieren.

Auch viele Fondsmanager beginnen, wieder an die Banken zu glauben: Dies zeigt jetzt unter anderem ein, Bericht des «Globe and Mail» in Kanada auf. Da viele Fondsmanager ebenfalls glauben, dass die Talsohle durchschritten sei, investieren sie wieder verstärkt in europäische Banken. So etwa der Oakmark International fund.

Julius Bär gelobt

Neben der Bank of Ireland und Santander hat Fondsmanager David Herro auch ein Auge auf die Credit Suisse geworfen. In seinem letzten Brief an die Investoren lobte er die britische Bank Lloyds als unterbewertet und eine grosse Chance für ein Investment.

Analystin Erin Davis von Morningstar setzt laut dem Bericht auf die Royal Bank of Scotland. Auch sie habe das Schlimmste hinter sich und sei daher einen Blick wert. Doch besonders lobt die Morningstar-Expertin Julius Bär. Die Schweizer Bank habe ein «exzellentes Geschäft» mit möglichen Eigenkapitalrenditen um die 40 Prozent.

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