Die Schweiz und ihre Banken hätten heute einen negativen Beigeschmack, erklärt Auslandbanken-Präsident Alfredo Gysi. Das müsse sich wieder ändern.

Nicht weniger als 133 Banken in der Schweiz sind in ausländischer Hand. Sie verwalten 900 Milliarden Franken und beschäftigen 20'000 Personen.

Alfredo Gysi, Präsident der Auslandsbanken, ruft im «SonntagsBlick» (Artikel nicht online verfügbar) zu einer besseren Zusammenarbeit von Politik, Banken und Behörden auf. Er appelliert an Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf: «Bilden Sie eine Taskforce für den Finanzplatz!»

Eine kleine und effiziente Gruppe

Gysi ist Verwaltungsratspräsident der BSI (Banca della Svizzera Italiana), die dem italienischen Versicherungskonzern Generali (noch) gehört. Wie seit geraumer Zeit bekannt, wollen die Italiener die Bank verkaufen. 

Dem Tessiner Gysi schwebt eine «kleine und effiziente Gruppe, die nicht reflektiert, sondern entscheidet». Widmer-Schlumpf soll sie einsetzen – und führen. «Die Schweiz und die Banken haben heute einen negativen Beigeschmack», sagt Gysi. «Das muss sich wieder ändern.»

Widmer-Schlumpfs Departement bereits informiert

Die Banken müssten in der Taskforce geschlossen durch die Bankiervereinigung vertreten sein. Gysi wünscht sich den Staatssekretär für internationale Finanzfragen, Michael Ambühl, im Team, dazu je ein National- und Ständerat sowie die Finanzmarktaufsicht Finma. Widmer-Schlumpfs Department sei bereits informiert, so Gysi.

Fortan lockten Schweizer Banken neue Kunden mit «hoher politischer Stabilität, Rechtssicherheit und guten Dienstleistungen». Das Bankgeheimnis locke keine Steuerhinterzieher mehr an. Was gut sei, sagt Gysi. «Künftig werden in der Schweiz nur noch steuerkonforme Vermögen verwaltet.»

Pläne in der Schublade

Genau beobachten würden etliche internationale Banken, was in der Schweiz passiere. «Einige haben Projekt in der Schublade für neue Schweizer Ableger», sagt Gysi – sobald die Ausrichtung klar sei. Sie wollten Superreiche betreuen.

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