Der Nahe Osten galt als eine Wachstumsregion. Das Geschäft entwickelte sich aber nur zögerlich. Einige Banken überdenken ihre Strategie vor Ort.

Die meisten global tätigen Investmentbanken setzten in der Vergangenheit auf die Karte Naher Osten. Der Region wurde aufgrund ihres Ölreichtums und den grossen Staatsfonds gute Wachstumsprognosen zugesprochen.

Seit der Finanzkrise von 2007 und der Immobilienkrise in Dubai von 2009 sind die Erträge der Investmentbanken stark eingebrochen und bewegen sich seither auf einem tiefen Niveau, berichtet die internationale Nachrichtenagentur «Reuters».

Jahr des Paradigmenwechsels

2012 sei daher als ein Jahr des Paradigmenwechsels zu betrachten. Während Grossbanken zuvor ihre Investmentbanking-Tätigkeiten im Nahen Osten noch durch die Erträge aus anderen Regionen finanzierten, in der Erwartung, dass das Geschäft vor Ort wieder anzieht, seien die Banken nun vermehrt von der Hoffnung steigender Erträge abgekommen, schreibt «Reuters».

«Die Industrie ist rapide geschrumpft und die Erträge in Europa und in den USA sind geschmolzen. Der Appetit der grossen Zentren, die kleineren zu finanzieren, besteht nicht mehr», sagt Simon Penney, CEO für den den Nahen Osten bei der Royal Bank of Scotland, gegenüber «Reuters».

Auch Schweizer Banken betroffen

Für global tätige Baken gebe es daher zwei Strategien. Entweder sie expandieren in der Region kräftig oder sie ziehen sich zurück, lässt sich ein Banker aus Dubai zitieren.

Dass die Investmentbanking-Branche im Nahen Osten im Umbruch ist, liess sich auch die Credit Suisse anmerken. Die Schweizer Grossbank zentralisierte 2012 ihre Aktivitäten vor Ort von Dubai nach Doha – in die Nähe der Qatar Investment Authority, einem Grossaktionär der Bank.

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