Beim Genfer Asset Manager Hottinger et Partners sollen Kundengelder in grossem Stil veruntreut worden sein. Verdächtigt wird dabei ein Mann des Verwaltungsrates.

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Der Genfer Banker Fabien Gaglio steht unter Betrugsverdacht: Beim Vermögensverwalter Hottinger et Partners SA (HPSA) soll er massiv Kundengelder veruntreut haben – laut Informationen von finews.ch könnte der Gesamtschaden die Summe von 100 Millionen Franken übersteigen. 

Der Verdächtigte ist Verwaltungsrat der 2004 lancierten Hottinger et Partners SA. Wie die «Sonntagszeitung» und «Le Matin Dimanche» melden, soll das Unternehmen selber Strafanzeige gegen Gaglio eingereicht haben. Derzeit ist der Franzose mit Wohnsitz London noch als Mitglied des Verwaltungsrates eingetragen.

Laut «Sonntagszeitung» und «Le Matin Dimanche» könnten einzelne Kunden einen Schaden im Bereich von 10 Millionen Franken erlitten haben. Gaglio sei bei Hottinger et Partners vor einem Monat entlassen worden. Er habe sich selber den Genfer Justizbehörden gestellt, nachdem seine Arbeitgeberin Strafklage gegen ihn eingereicht hatte. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

«HPSA ist das Hauptopfer»

«HPSA ist der Kläger und das Hauptopfer der potenziell illegalen Handlungen von Fabien Gaglio», kommentierte das Unternehmen gegenüber der «Sonntagszeitung». 

Problematisch dabei: Unter den Opfern befinden sich offenbar viele ausländische Kunden, von denen manche in steuerlich ungeklärten Verhältnissen sein dürften.

Wie unabhängig von Hottinger & Cie?

Hottinger et Partners ist unabhängig von der Vermögensverwaltungsbank Hottinger & Cie. Frédéric und Rodolphe Hottinger aus der Bankiersfamilie waren allerdings Gründer des Genfer Unternehmens. Frédéric Hottinger gab das Verwaltungsratspräsidium im letzten März an Michel Playe ab.

Vor knapp zwei Jahren, im September 2011, hatte Gaglio, damals noch für Hottinger & Cie., in London den  Award der Society of Trust and Estate Practitioners für das «Private Banking Team of the Year» entgegengenommen – gemeinsam mit Jean-François de Clermont-Tonnerre, der nun ebenfalls im Verwaltungsrat von Hottinger et Partners sitzt und derzeit offenbar als Ansprechpartner für betroffene Kunden fungiert (Bilder).

Die Website von Hottinger et Partners ist inzwischen abgeschaltet.

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