Die Grossbank muss nicht für einen 70-Millionen-Euro-Verlust eines Kunden aufkommen. Das gibt der Bank Hoffnung auf einen Sieg in einem weiteren Fall.

Einen Verlust von 69,4 Millionen Euro erlitt der verstorbene Investor Mohamed Magdy Zeid auf Grund von Investitionen in Strukturierte Produkte, die ihm von der Credit Suisse verkauft worden waren. Bereits im Oktober 2011 urteilte ein Gericht zu Gunsten der Schweizer Grossbank.  Die Witwe des Verstorbenen, Soheir Ahmed Zaki, ging jedoch in Berufung, konnte aber auch die höhere Instanz nicht umstimmen, schreibt das britische Finanzportal «Citywire».

Die Kläger wollten das Geld von der Credit Suisse zurückerstattet bekommen, da sie falsch beraten worden seien. In einem früheren Urteil wurde der Credit Suisse noch nachgesagt, dass es den Prozessen der Investmentbank «an Genauigkeit und Sorgfalt mangelte, wie sie von den Verhaltensregeln der Financial Stability Authority vorgeschrieben», schreibt «Citywire».

Investor wusste vom Risiko

Dieser Umstand ist gemäss dem zuständigen Richter jedoch nicht entscheidend gewesen, denn in der Klage ging es darum, ob die Empfehlungen angemessen gewesen seien. «Regulatorische Mängel bei der Informationsbeschaffung können zwar einen Fall von Unangemessenheit unterstützen, es gab hier jedoch zu wenig Beweise», urteilten die Richter.

Zwar sei das Risikoprofil mit Hebel von 75 bis 80 Prozent sehr aggressiv gewesen, doch Zeid sei sich den Risiken bewusst gewesen, heisst es weiter.

Hoffnung auf erneuten Erfolg vor Gericht

In einem ähnlichen Fall werden von der Credit Suisse von Charalambos Ventouris 13,7 Millionen Euro zurückgefordert. Das aktuelle Urteil lässt vermuten, dass die Credit Suisse auch diese zu ihren Gunsten entscheiden kann.

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