Der Milliardenbetrüger wendet sich mit einem Brief aus dem Gefängnis an die Öffentlichkeit. Dabei belastet er manche Banken schwer.

madoff«Seit meinem ersten Kontakt mit den Medien behaupte ich, dass die Banken über die Dinge Bescheid wussten. Sie waren mitschuldig und haben zum Verbrechen beigetragen», schreibt Anlagebetrüger Bernard Madoff (Bild) in einem Brief an das zum «Wall Street Journal» gehörende Finanzportal «Marketwatch», verfasst im Gefängnis.

Im Brief führte Madoff Banken wie J.P. Morgan, Bank of New York Mellon, HSBC und Citicorp auf. Er hält ausserdem schriftlich fest, dass weitere Banken über sein Ponzi-Schema im Bilde waren.

Vom Saulus zum Paulus

Zumal seine Angebote zur Hilfestellung im Fall bislang ungehört verhallten, wolle er mit seinen Informationen bei den entsprechenden staatlichen Stellen jetzt gänzlich auspacken.

Damit hofft «Bernie» Madoff dem Bericht zufolge, einen hilfreichen Beitrag zur künftigen Regulierung der entsprechenden Institutionen zu leisten.

Staatsanwälte knöpfen sich J.P. Morgan vor

Seine Zeilen kommen gerade rechtzeitig: Denn die amerikanischen Aufsichtsbehörden knöpfen sich dieser Tage Madoffs Hausbank J.P. Morgan vor.

Staatsanwälte werfen dem Finanzinstitut gemäss einem Bericht der «New York Times» vom Mittwoch vor, sie habe es vernachlässigt, die Behörden ausreichend über die Verdachtsmomente im Fall Madoff zu informieren.

Ausserdem weigerte sich die Bank offenbar, interne Dokumente herauszugeben. Von denen erhofften sich die Behörden einen Einblick in die Verwicklungen des Bankhauses.

Grösster Anlagebetrug an der Wall Street

Der heute 74-Jährige wurde 2009 wegen des grössten Anlagebetrugs in der Geschichte der Wall Street zu 150 Jahren Haft verurteilt.

Über Jahrzehnte hatte der Ex-Vorsitzende der Technologiebörse Nasdaq Anleger mit einem Investmentfonds nach Schneeballsystem geködert.

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