Es soll das grösste Datenleck der Geschichte sein: Daten von 130'000 Steuersündern gerieten an die Medien. Für die Offshore-Paradiese wird es eng.

«So etwas habe ich noch nie gesehen», sagt Arthur Cockfield in einem Artikel des Internationalen Konsortium für investigative Journalisten (ICIJ). Der Professor der Queen’s University in Canada war einer der Experten, die bei der Auswertung der 2,5 Millionen Dokumente halfen, welche Daten aus zehn Steuerparadiesen enthielten. Eine anonyme Quelle hatte das Material dem Journalisten-Konsortium zukommen lassen.

Nun ist die Auswertung abgeschlossen und dürfte so einige Steueroasen das Fürchten lehren: Die Ergebnisse zeigen, auf welche Weise Vermögende Mittel wie Briefkastenfirmen oder Trusts nutzen, um ihr Geld in Sicherheit zu bringen und zwielichtige Geschäfte zu verschleiern.

130'000 Personen

130'000 Personen aus 170 Ländern werden genannt, die auf illegale Weise ihr Geld versteckten. Darunter sind Waffenhändler, russische Milliardäre, Unternehmenschefs, Wall-Street-Grössen und auch Prominente. Einer davon zum Beispiel der deutsche Playboy Gunter Sachs, eine andere Denise Rich, die ehemalige Gattin von Marc Rich.

Innsgesamt waren 40 Medien, darunter in der Schweiz die «Sonntagszeitung» und «Le Matin Dimanche», an den Recherchen beteiligt. Allein in der Schweiz sind 300 Privatpersonen und 70 Gesellschaften betroffen. Sie arbeiten mehrheitlich in Genf, Zürich, Lugano oder Zug, wie es heisst.

Eine Freundin von Mutter Theresa

Auch Schweizer Einzelfälle sind nun bekannt: So stehe laut der «Sonntagszeitung» hinter diversen Scheinfirmen das Schweizer Konto des Sohnes eines pakistanischen Ministers. Hinter einem Genfer Finanzberater, der eine Gesellschaft auf den britischen Jungferninseln repräsentiere, stehe eine Freundin von Mutter Theresa.

Ein Schweizer Treuhänder, gegen den die Bundesanwaltschaft wegen Geldwäscherei ermittelt, zeichne als Frontmann für eine Offshorefirma eines internationalen Rohstoffkonzerns. Auch ein Hollywood-Schauspieler soll ein geheimes Konto in Lausanne haben und von einem Schweizer vertreten werden.

Die Daten sollen nun nach und nach immer weiter veröffentlicht werden.

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