US-Anleihen-Händlern droht das langsame Aussterben. Sie verlieren nicht nur rasant Marktanteile an billigere Online-Plattformen, sondern auch an Einfluss.

Mehr als 20 Prozent der 539 Milliarden Dollar an US-Staatsanleihen, die dieses Jahr verkauft wurden, wurden nicht durch klassische Primärhändler vertrieben, sondern über Webdienste, die sich auf die Ersteigerung von Anleihen spezialisiert haben: Dies errechnete die internationale Nachrichtenagentur «Bloomberg».

Der Anteil an Webgeboten für US-Anleihen steigt stetig und sorgt bei Banken, die hauptsächlich als Primärhändler und somit als Zwischenglied zwischen Kunde und Staat dienten, für sinkende Erträge. 2009 betrug der Anteil an Webgeboten nur 5,6 Prozent, bis 2011 stieg er auf rund zehn Prozent an, so «Bloomberg».

Neue Realität für Banken?

Die Banken schmerze dies besonders, da die Geschäfte mit Staatsanleihen nicht kapitalintensiv seien und wenig von den neuen regulatorischen Rahmenbedingungen beeinträchtigt werden.

Der Trend, der sich im US-Anleihen-Geschäft schon stark bemerkbar macht, dürfte Banken aber in Zukunft auch in anderen Geschäftsbereichen beeinträchtigen. «Man wird sehen, dass Kunden viel mehr Dinge in einer unabhängigen Art und Weise abwickeln, als sie es bisher getan haben», kommentiert Richard Prager, Leiter des globalen Handels bei Blackrock, gegenüber «Bloomberg». Es sei die Realität von heute, fügt Prager an.

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