Deutsche Steuerfahnder schlagen erneut zu. Von den jüngsten Durchsuchungen sollen Kunden der CS, der ehemaligen Clariden Leu und der Neuen Aargauer Bank betroffen sein.

Gemäss Informationen von Spiegel Online haben deutsche Fahnder eine neue CD mit Daten angeblicher Steuerbetrüger gekauft und bundesweit Razzien gestartet. Gut 10'000 Bankkunden seien betroffen, heisst es in dem am Dienstag verbreiteten Bericht. Es gehe um hinterzogene Vermögen von über einer halben Milliarde Euro.

Bundesweite Durchsuchungsaktion

Ein Grossaufgebot von etwa 400 Steuerfahndern und Ermittlern hätten am frühen Dienstagmorgen mit einer bundesweiten Durchsuchungsaktion gegen Steuersünder mit Konten in der Schweiz begonnen, heisst es in dem Bericht weiter.

Die Fahnder würden nach Informationen von Spiegel Online eine bislang unbekannte Daten-CD auswerten, die bereits im vergangenen Jahr den rheinland-pfälzischen Finanzbehörden angeboten worden war.

Die aktuelle CD soll gemäss Informationen aus Ermittlerkreisen Daten von mehr als 10'000 Bankkunden mehrerer Kreditinstitute in der Schweiz enthalten. Insgesamt handle essich um 40'000 Datensätze. Darunter seien zwar auch viele Konten mit eher kleinen Beträgen. Das rheinland-pfälzische Finanzministerium geht davon aus, dass sich rund 0,5 Milliarden Euro an Steuergeldern durch die Daten erzielen lassen.

Wieder Flut von Selbstanzeigen?

Steuerfahnder rechnen aufgrund der Meldungen über die jüngste Aktion erneut mit einer hohen Anzahl von Selbstanzeigen. Dies sei gemäss Aussage eines Ermittlers möglich, solange der Namen der Bank, aus der die Daten stammten, noch nicht öffentlich bekannt sei.

Nach Informationen der Staatsanwaltschaft Koblenz, seien von den aktuellen Durchsuchungen Kunden der Credit Suisse, der ehemaligen Clariden Leu, mittlerweile in die CS-Gruppe integriert, und der Neuen Aargauer Bank betroffen.

4 Millionen Euro für den CD-Verkäufer

Dem anonymen Anbieter der Daten seien rund 4 Millionen Euro für das Material gezahlt worden. Nach einer ersten Überprüfung des Materials sei ein grosser Teil der Daten vor etwa sechs Wochen an Steuerbehörden in ganz Deutschland verteilt worden.

Die am Dienstag durchgeführten Razzien seien allerdings erst der Anfang einer umfangreichen Auswertungsaktion, die möglicherweise noch bis Ende 2013 dauern werde, heisst es weiter.

 

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