Konsolidierung in Genf: Die Picciotto-Bank erwirbt rund 10 Milliarden Franken an verwalteten Vermögen – zu einem Preis bis 150 Millionen Franken.

Was die Zürcher Julius Bär in grösserem Stil  ist, stellt die Genfer UBP in kleinerem Umfang dar: eine aktive Käuferin bei der Konsolidierung im Private Banking.

Um mehr als 10 Milliarden Franken dürften die verwalteten Vermögen der Union Bancaire Privée durch einen neuen Deal steigen: Die Genfer Privatbank kauft das internationale Private-Banking-Geschäft der Lloyds Banking Group. Zum Vergleich: Per Ende April lagen die Assets under management von UBP bei 83,2 Milliarden Franken. Zu den höchsten Zeiten vor der Finanzkrise hatte UBP noch gut 135 Milliarden verwaltet.

Die Übernahme umfasst die Lloyds-Standorte in der Schweiz, Monaco und Gibraltar sowie ein Rep-Office in Montevideo. 250 bis 500 Angestellte kommen dadurch zu den rund 1'300 Mitarbeitern von UBP hinzu, heisst es. Ob Stellenstreichungen anstehen, ist noch nicht klar. Für solche Überlegungen sei es zu früh, bekundete UBP gegenüber «Reuters».

65 Millionen Pfund beim Closing

Letztes Jahr erlitt Lloyds laut eigenen Angaben mit dem Private-Banking-Arm knapp 75 Millionen Franken Verlust. Der Preis für UBP könnte bis zu 100 Millionen Franken erreichen, ist aber letztlich davon abhängig, wie sich das Geschäft der übernommenen Einheiten in den nächsten zwei Jahren entwickelt. Zur sofortigen Bezahlung – in Cash – stehen 65 Millionen Pfund an, also rund 95 Millionen Franken.

«Durch den Kauf erhöhen wir unsere Assets in Zürich und Genf», so UBP-CEO Guy de Picciotto. Ausserdem könne man nun auch in Monaco arbeiten, wo viele der sehr reichen Zielkunden und Family Offices zu finden seien.

Man habe gar nicht lange über den Kauf nachdenken müssen, als Lloyds UBP kontaktierte. «Wir sahen eine gute Kundenkartei und fähige Manager, das war ein No Brainer», so de Picciotto.

Die UBP, gegründet 1969, befindet sich schon seit längerem auf Einkaufstour. 2002 erwarb sie die die Genfer Discount Bank & Trust Company, 2011 den Schweizer Ableger der ABN Amro Bank. Letztes Jahr folgte dann der Kauf des Hedge Funds Nexar Capital Group, den die Bank vollständig integrierte. 2012 erwarb das Finanzinstitut zudem einen Teil des Privatkundengeschäfts der spanischen Bank Santander.

 

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.37%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.79%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.82%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.39%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.63%
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