Haben Sie das gewusst? Bei der CS sind noch fast doppelt so viele Investmentbanker auf der Salärliste wie bei der UBS. Kein gutes Zeichen für viele Angestellte.

Rückblickend sind die Jahre seit Ausbruch der Finanzkrise 2007 von einem anhaltenden Rück- und Niedergang des in den Boomjahren gefeierten Investmentbankings geprägt gewesen. Hunderttausende Jobs an der Wall Street und in der Londoner City wurden gestrichen.

Aber die Restrukturierungs- und Sparwelle ging nicht durch alle Banken hindurch. Im Gegenteil, wie ein Vergleich des «Headcounts» der Investmentbanken der Credit Suisse und der UBS von 2007 bis zum dritten Quartal 2013 zeigt. Er macht deutlich, in welchem Stadium der Transformation ihre Investmentbanken stehen.

Personalbestand Investmentbanken, absolute Zahlen:

Personal IB Saeule 500

Quelle: Geschäftsberichte UBS und Credit Suisse

  • Die Credit Suisse beschäftigt rund 20'000 Leute in ihrer Investmentbanking-Division, während es bei der UBS nur noch 11'877 sind sind.
  • Augenfällig ist allein schon die Entwicklung im laufenden Jahr: Die UBS startete mit 15'866 Angestellten, trennte sich also in den ersten drei Quartalen von annähernd 4'000. Die Credit-Suisse-Investmentbank hingegen stellte 2013 noch 200 zusätzliche Banker ein.
  • Die Jahre seit 2007 sind ein Spiegel davon: Die UBS begann mit ihrem Abbau gleich nach Ausbruch der Krise. Damals waren noch 21'799 Banker auf der Salärliste der IB-Division. Heute sind es noch die Hälfte. Bei der Credit Suisse sieht es dagegen im Jahr 2013 aus wie vor der Krise. Der Personalbestand ist praktisch gleich hoch.

Personalentwicklung Investmentbanken indexiert:

Personal IB Kurve 500

Quelle: Geschäftsberichte UBS und Credit Suisse

Der indexierte Verlauf der Personalkurve demonstriert das Selbstbewusstsein der Credit Suisse, nachdem sie relativ unbeschadet durch die Finanzkrise gekommen war. Auf den Personalbestand hatte die Krise kaum Einfluss – man witterte Chancen zwischen den Trümmern der Konkurrenz.

  • Im Gegenteil: Mit dem ersten Silberstreifen am Horizont im Frühjahr 2009 wurde der Bestand weiter hochgefahren und erreichte 2010 mit annähernd 20'900 den höchsten Stand überhaupt.
  • Ein weiterer leichter Aufbau erfolgte 2012, obwohl die Konkurrenz aufgrund schärferer Kapitalvorschriften einen weiteren Abbau einleitete.
  • Auch die UBS fuhr unter CEO Oswald Grübel ihre Investmentbank in den Jahren 2009 und 2010 wieder hoch. Vom Vorkrisenniveau blieb sie allerdings weit entfernt.

Dorthin wird sie auch nie mehr zurückkehren, wie Konzernchef Sergio Ermotti klar gemacht hat. Derweil scheint sich bei der Credit Suisse eine ähnliche Einsicht nun erst einzustellen: Das Zinsgeschäft wird, wie diese Woche gemeldet, nun heruntergefahren. Die personellen Konsequenzen sind absehbar.

Schon im nächsten Quartal wird wohl auch die blaue Kurve der Credit Suisse einen scharfen Knick nach unten zeigen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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