Präsident Andreas Albrecht tritt bis spätestens Ende Jahr zurück. Der Bankrat der Basler Kantonalbank äussert Bedauern – und etwas Selbstkritik.

Andreas Albrecht hat seinen Rücktritt als Präsident und Mitglied des Bankrats der Basler Kantonalbank erklärt. Damit verbunden ist der Rücktritt von allen damit zusammenhängenden Funktionen, insbesondere auch der Rücktritt aus dem Verwaltungsrat der Bank Coop.

Der Bankrat nehme den Entscheid «mit Bedauern» zur Kenntnis, meldet die BKB in einem Communiqué.

Albrecht erklärt seinen Rücktritt mit den Manipulationen, welche die Kantonalbank bei ihren eigenen Partizipationsscheinen vorgenommen hatte; die Finma hat, wie vor einer Woche bekannt wurde, die BKB gerügt, weil sie zwischen 2009 und 2012 «in unzulässiger Weise» die eigenen Kurse stützte.

«Nach bestem Wissen und Gewissen…»

Er wolle die Bank vom Vertrauensverlust entlasten, dem er in er Öffentlichkeit ausgesetzt sei, erklärte Albrecht im Bankrat. Nach der Finma-Rüge war der Präsident selber in Kritik geraten. Bei einer Umfrage der «Basler Zeitung» unter führenden Politikern des Kantons, veröffentlicht am vergangenen Montag, forderte allerdings keiner explizit seinen Rücktritt. 

Albrecht, im Hauptberuf Anwalt und Managing Partner bei Basels federführender Kanzlei Vischer, hatte das Aufsichtsgremium seit 2008 geleitet.

Der 13köpfige Bankrat selber hält fest, dass er im Zusammenhang dem Handel mit eigenen Partizipationsscheinen «nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt und sich dabei auch von externen Rechtsspezialisten beraten lassen» habe. Trotzdem sei die Rüge der Finma zu akzeptieren.

«…aber möglicherweise noch rascher und energischer»

Auch bemerkt das Aufsichtsgremium, «dass (es) die in der Basler Kantonalbank angezeigten kulturellen und personellen Veränderungen möglicherweise noch rascher und energischer hätte vorantreiben können». Insgesamt erwiesen sich aber die vom Bankrat verfolgten Veränderungen als richtig und zielführend.

Als weitere Folge wird Albrecht – Mitglied der LDP – auch aus dem Stiftungsrat der Pensionskasse der Basler Kantonalbank zurücktreten.

Der Rücktritt erfolgt bis spätestens 31. Dezember 2013. Danach übernimmt das Bankratsmitglied Andreas Sturm die Präsidialfunktionen, bis der Grosse Rat die Ersatzwahl des Bankratspräsidiums vornehmen wird. Sturm wird derweil – «zur Wahrung seiner politischen Unabhängigkeit» – aus dem Grossen Rat zurücktreten und aus der Grünliberalen Partei austreten. 

 

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