Für arbeitslose Banker um die 50 ist es mittlerweile sehr schwierig, wenn nicht gar aussichtslos geworden, einen neuen Job zu finden. Was lässt sich da machen? finews.ch will als Treffpunkt der Finanzwelt die Möglichkeit bieten, dass Gleichgesinnte und Interessierte untereinander in Kontakt treten können – ein Betroffener berichtet.

Ein arbeitsloser Schweizer Banker, 54, Name der Redaktion bekannt, berichtet:

Ich musste in den vergangenen Monaten leider erfahren, dass es ab einem gewissen Alter – ich bin 54 –, sehr schwierig ist, im derzeitigen Umfeld in meinen angestammten Beruf als Bankangestellter zurückzukehren.

Man kann auch sagen, es ist praktisch aussichtslos. Der Grund liegt vor allem darin, dass es momentan überdurchschnittlich viele Banker gibt, die in einer ähnlichen Situation sind. Entsprechend können sich Stellenvermittler momentan in einer höchst komfortablen Lage wähnen, und richtiggehend aussuchen, welche Kandidaten sie ihren Mandanten empfehlen wollen.

Bis zu 150 Bewerbungen für eine Stelle

Konkret: Stellenvermittler werden heute mit Angeboten und CVs regelrecht überflutet... Sie erhalten bis zu 150 Bewerbungen auf eine einzige offene Stelle. Diese Tendenz dürfte sich in absehbarer Zeit leider nicht ändern, denn auf dem Schweizer Finanzplatz vollzieht sich ein tiefgreifender Strukturwandel.

Neue Gesetze und Bestimmungen sowie erhöhte Eigenkapital-Anforderungen zwingen die Banken, an allen Ecken und Enden zu sparen, zu restrukturieren und einzelne Bereiche auszulagern, wie etwa den Handel oder die Administration etc.

Ein zusätzliches Handicap

Betroffen von diesem Prozess sind insbesondere kleinere Banken und deren Mitarbeiter; es sind Finanzinstitute, die sich nahe an der kritische Grösse bewegen und kaum eine Chance haben, in naher Zukunft noch organisch zu wachsen. Vor kurzem wurde ich selber Opfer eines solchen Prozesses.

Trotz zahlreicher Versuche ist es mir bis jetzt nicht gelungen, auch nur ansatzweise einen neuen Job zu finden. Als zusätzliches Handicap erweist sich die Tatsache, dass ich über keine eigenen Kunden verfüge. Insofern kann ich keine «Assets» respektive Erträge in Aussicht stellen. Was ich hingegen bieten kann, ist eine langjähriger Erfahrung und Expertise im Bankgeschäft.

In neue Ideen investieren

Doch was jetzt? Was sind die Möglichkeiten? Ich denke, es gibt herzlich wenige. Ab einem gewissen Alter bleibt einem wohl nichts anderes übrig, als nach Alternativen zu suchen. Man muss sich wohl komplett neu orientieren: Weg vom Banking, in eine andere Richtung, wo man zumindest noch einen Teil seines Know-hows einsetzen kann.

Ich bin mir sicher, dass es eine Menge Banker gibt, die sich diesbezüglich bereits Gedanken machen. Welche auch bereit sind, eigene finanzielle Mittel in eine neue Idee zu investieren, diese aber bis jetzt noch nicht entdeckt haben.

Vielleicht fehlt ihnen auch einfach der Mut, in diesen Zeiten einen Neustart zu wagen.

Sind Sie bereit, für einen Weg in die Selbständigkeit?

Ab sofort bietet finews.ch mit regelmässigen Beiträgen eine Plattform für Leute aus der Finanzbranche, die neue Wege beschreiten wollen und dafür Kontakte mit anderen Interessierten und Gleichgesinnten knüpfen wollen.

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Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.8%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.31%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    15.46%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    45.65%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.78%
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