An der Generalversammlung der Credit Suisse nahm Verwaltungsrats-Präsident Urs Rohner Stellung zur heiklen Lage im Steuerstreit mit den USA.

Die Lösung des Steuerstreits mit den USA sei «ein vordringliches Thema für die Credit Suisse», sagte UBS-Präsident Urs Rohner zur Eröffnung der Generalversammlung heute in Zürich: «Deshalb möchte ich Ihnen darüber berichten.»

Das tat er dann allerdings kaum: Rohner bot den Aktionären lediglich die bekannten Aussagen – dass die Untersuchungen der US-Behörden seit nunmehr drei Jahren laufen, dass Credit Suisse die Sache von Anfang an sehr ernst genommen habe, dass man «im Rahmen des unter Schweizer Recht Zulässigen vollständig mit den amerikanischen Behörden» kooperiere. 

Rohner wies darauf hin, dass das Offshore-Geschäft mit amerikanischen Kunden im Durchschnitt weniger als 1 Prozent der CS-Erträge und knapp über 1 Prozent der verwalteten Vermögen ausmachte. Auch habe die Bank bereits 2008 begonnen, aus diesem Business auszusteigen.

Lösen, um voranzutreiben

«Wir können aber nicht bestreiten, dass auch US-Kunden vom Bankgeheimnis in der Schweiz profitiert haben, um unversteuerte Vermögen anzulegen», schränkte der Jurist jedoch ein: «Soweit Fehler der Bank vorliegen, muss sie dafür die Verantwortung übernehmen.»

Zu den laufenden Ermittlungen des US-Justizdepartementes äusserte sich Rohner nicht weiter: «Es handelt sich um ein laufendes Verfahren, weshalb ich zum heutigen Zeitpunkt auf Einzelheiten nicht eingehen kann.» Man setze jedoch alles daran, den Fall innerhalb des US- und schweizerischen Rechtsrahmens bestmöglich und zeitgerecht zu lösen, «damit wir die Neuausrichtung unserer Bank erfolgreich vorantreiben können.»

Fast identisch denn auch die Aussagen von Konzernchef Brady Dougan, der in seiner Ansprache nur en passant auf die Thematik einging: «Wir setzen alles daran, hier zu einer Lösung zu kommen. Die Dauer und das Ergebnis dieser Untersuchung bleiben jedoch ungewiss», so der CS-CEO.

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