Die Konsolidierung in der Schweizer Bankenbranche wird viele Opfer fordern, davon ist der Chef der UBS Schweiz überzeugt. Die UBS werde aber zu den Gewinnern dieses Prozesses gehören.

«Ich gehe davon aus, dass es etwa einen Drittel der heute 300 Banken in unserem Land in ein paar Jahren nicht mehr geben wird», sagte Lukas Gähwiler, Schweiz-Chef der UBS, in einem Interview mit der «AargauerZeitung».

Die UBS, die ihre Hausaufgaben «früh und gründlich» gemacht habe, sei für den Wandel in der Bankenbranche sehr gut gerüstet und werde zu den Gewinnern gehören, zeigte sich Gähwiler überzeugt. Es käme auch ab und zu vor, dass der UBS eine Bank zum Kauf angeboten werde.

Allergrösster Teil der Kundenvermögen ist regularisiert

Der Automatische Informationsaustausches (AIA) hat gemäss Gähwiler eine «unglaubliche Dynamik» auf das Geschäfts ausgeübt. Die von der UBS verwalteten Vermögenswerte seien heute zum allergrössten Teil regularisiert. Verzögerungen gebe es noch mit Italien, wo noch keine Lösung existiere. «Interessant ist, dass der grösste Teil dieser Kunden nach der Regularisierung bei uns bleibt», sagte der Schweiz-Chef weiter.

Gähwiler wäre nicht überrascht, «wenn sich irgendwann die Erkenntnis durchsetzen wird, dass man im Inland langfristig nicht fundamental andere Standards anwenden kann als gegenüber ausländischen Behörden». Die Einführung des AIA im Inland müsse aber nicht bedeuten, dass dies zulasten der Privatsphäre des Bürgers und Bankkunden gehe.

Keine weiteren Massnahmen im Hypothekarmarkt nötig

Die neuen Regeln bezüglich der Vergabe bei Hypotheken zeigen gemäss Gähwiler bereits Wirkung. Daher hält er von weiteren Massnahmen wenig. Solche hätten zwar auf der Angebotsseite der Banken eine gewisse Signalwirkung, beispielsweise eine höhere Kapitalunterlegung. «Sie bringen aber de facto wenig. Wenn man zur Überzeugung käme, man müsste etwas unternehmen, eignet sich die Nachfrageseite dafür besser», sagte der UBS-Banker weiter.

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