Vor fünf Jahren gab es in der Schweiz noch keine einzige Mobile-Banking-App: nicht sicher genug und nicht vereinbar mit dem Bankgeheimnis, hiess es. Und heute?

(App © Shutterstock)

Heute ist eine moderne Bank ohne Mobile-Banking-App kaum mehr vorstellbar. Die im Personal-Finance-Management (PFM) tätige Firma Qontis hat die zehn nach ihrem Dafürhalten wichtigsten Mobile-Banking-Apps in der Schweiz nach Funktionalität und Innovationskraft bewertet.

Ausgewählt wurden Apps so, dass neben den Grossbanken etwa auch Kantonalbanken vertreten waren, die eher regional aktiv sind, sowie landesweit aktive Institute, zum Beispiel Raiffeisen oder die Migros Bank.

Noch erhebliches Verbesserungspotenzial

Derzeit bietet laut Qontis die UBS das beste Mobile-Banking-Erlebnis der Schweiz, gefolgt von der PostFinance. Generell punkten diese Banken-Apps im Bereich der Informationen, haben aber noch ein erhebliches Verbesserungspotenzial, wenn es darum geht, über den mobilen Kanal Mehrwert zu generieren.

Hinter der UBS belegt die PostFinance mit 41 Punkten den zweiten Rang. Während sie für die Innovationskraft ihrer App gleich viele Punkte sammeln konnte, wie jene der UBS, gab es für die PostFinance 32 Punkte für den Funktionsumfang. Das Podest wird durch die ZKB komplettiert, deren App auf ein Total von 40 Punkten kommt (33/7).

Qontis Rangliste 500

Interessante Rückschlüsse

Die Schweizer Banken-Apps hinken im Funktionsumfang und mit ihrer Innovationskraft gegenüber den den Trends im Ausland klar hinterher.
Die UBS belegt mit 44 von 100 möglichen Punkten den Spitzenplatz. Sowohl im Bereich der Funktionalität als auch im Bereich Innovation schneidet die Mobile-App der UBS am besten ab und holt 35 Funktionalitätspunkte und deren 9 für Innovation.

Die Auswertung erlaubt zudem interessante Rückschlüsse auf die Stärken und Mängel der Schweizer Banken-Apps. Hierfür wurden die untersuchten Funktionen in die vier Kategorien «Information», «Transaktion», «Interaktion & Beratung» und «Zusatzdienste» unterteilt.

 

Noch viel Luft gegen oben

So wird ersichtlich, dass sich die Schweizer Banken-Apps derzeit besonders auf die Bereiche «Information» und «Transaktion» konzentrieren. Daraus werden auch die Mängel der Apps ersichtlich. Denn in den Bereichen «Interaktion & Beratung» sowie bei den «Zusatzdiensten» herrscht bei den untersuchten Schweizer Banken-Apps Nachholbedarf.

Mit 44 von 100 möglichen Punkten bleibt aber noch viel Luft gegen oben. «Bankkunden werden immer mehr Zeit mit Apps auf ihrem Smartphone oder Tablet verbringen. Dort wo Banken die begrenzte Funktionalität nicht erweitern, springen kleine innovative Firmen ein, die mit mehr Nutzerfreundlichkeit und Service-Innovationen das Thema besetzen. Bereits heute gibt es in der Schweiz diverse Finanz-Start-Ups, die sich in diesem Bereich bewegen», erklärt Nils Reimelt von Qontis.

Lieber Drittanbieter holen statt selber entwickeln

Dass der Weg in die mobile Zukunft zusammen mit innovativen Partnern gehen kann, zeigt die Studiengewinnerin UBS gleich selber. Die Grossbank ging unlängst eine Partnerschaft mit SumUp, einem deutschen Start-Up für mobile Bezahldienste ein.

Dem weiteren Vernehmen nach will die Grossbank auch in Zukunft vermehrt bereits etablierte Lösungen von Drittanbietern einsetzen, anstatt diese selber zu entwickeln. «Ein Weg, den sich auch andere Bankinstitute zu Herzen nehmen könnten», sagt Reimelt.

Die am Mittwoch in Zürich präsentierte Studie wurde im Rahmen einer Abschlussarbeit an der Hochschule für Wirtschaft Zürich erstellt.

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