Die Schweizer Grossbank soll im Skandal rund um Devisen- und Goldpreis-Manipulationen kurz vor einer Einigung mit den Behörden stehen. Doch womöglich droht der Bank das dicke Ende erst noch.

Zusammen mit fünf anderen Banken soll die UBS kurz vor einer Einigung mit der britischen Finanzmarktbehörde Financial Conduct Authority stehen, mit welcher der so genannte Forex-Skandal – aber auch eine mutmassliche Beeinflussung des Goldpreises – beigelegt werden sollen. Das berichtet das britische Finanzblatt «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig).

UBS-Goldhändler freigestellt

Wie das Finanzblatt zu den Gold-Vorwürfen berichtet, seien bei der UBS im Goldhandel intern Unregelmässigkeiten festgestellt worden. Das erzählten anonyme Quellen. Der Chef des Goldhandels-Desks in Zürich sei zudem seit letzten Januar freigestellt, so die «Financial Times» weiter.

Derweil zeichnet sich im Forex-Skandal ab, dass die Rechtsstreitigkeiten nicht ohne eine saftige Busse aus der Welt geschafft werden können. So liess die britische Aufsicht bereits vor Tagen durchblicken, dass sich die Strafzahlung für die UBS, HSBC, Citigroup, JP Morgan, Barclays und die Royal Bank of Scotland auf mindestens 2,3 Milliarden Franken belaufen könnte.

Interessant ist dabei, dass die Briten UBS & Co. keine bewusste Manipulation vorwerfen dürften, sondern Nachlässigkeiten bei der Aufsicht, wie die «Financial Times» mutmasst.

Harte US-Justizbehörde

Schwieriger präsentiert sich die Lage der Banken in Amerika. So will die US-Derivate-Aufsicht CFTC gemäss Medienberichten zur selben Zeit wie die Briten eine Einigung mit den verdächtigten Banken erzielen. Die amerikanische Justizbehörde hingegen, die der UBS bereits im Steuerstreit schwer zusetzte, könnte von den in den Forex-Fall verwickelten Häusern ein Schuldeingeständnis verlangen.

Würde die UBS nach dem Steuerstreit und dem Libor-Skandal als «Wiederholungstäterin» eingestuft, könnten die Folgen schwer wiegen.

Nie dagewesene Aktion?

Noch unklar ist, wie die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) in dem Fall reagiert. Wie die Schweizer «Sonntagszeitung» (Artikel in der Printausgabe) unter Berufung auf «Insider» berichtet, könnte sich die von Ex-UBS-Banker Mark Branson geführte Aufsicht zu einer «noch nie dagewesenen» Aktion entscheiden.