Der Nationalbank-Direktor Fritz Zurbrügg beziffert erstmals die Kosten des Euromindestkurses. Und er macht deutlich, warum die Währungshüter angesichts der sich immer schneller drehenden Milliardenspirale handeln mussten. 

Zurbrugg.jpgUm den Euromindestkurs zum Franken beizubehalten, gab die Schweizerische Nationalbank (SNB) gegen 300 Milliarden Franken aus. Vor allem in den Tagen vor dem Ausstieg wurden die Interventionsbeiträge immer grösser. Das gab Direktoriumsmitglied Fritz Zurbrügg (Bild) in einem Interview mit der Zeitung «Blick» vom Donnerstag bekannt.

«Hochgerechnet auf einen Monat hätten wir allein im Januar für rund 100 Milliarden Franken intervenieren müssen.» Es seien täglich Milliardenbeträge rausgegangen ohne Aussicht auf ein Ende, berichtet Zurbrügg.

Mindestkurs aus Euro und Dollar

Die Notenbank habe Alternativen geprüft. Darunter sei auch ein Mindestkurs gewesen, der sich aus Euro und Dollar zusammensetzt. «Wir kamen aber zum Schluss, dass langfristig die Freigabe des Wechselkurses die beste Option ist», erklärte der 54-jährige Nationalbankdirektor.

Der Franken ist für ihn derzeit klar überbewertet, und die Märkte würden überschiessen. «Wir gehen davon aus, dass diese Situation nicht anhält», so Zurbrügg weiter.

Weitere Optionen

Wenn es aber zu aussergewöhnlichen Bewegungen komme, die geldpolitisch nicht vertretbar seien, sei die SNB bereit, wieder aktiv zu werden, sagte Zurbrügg. Geldpolitisch halte sich die SNB alle Optionen offen.

 

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